Spatenstich für die Fischwanderhilfe Greifenstein
Neuer Knoten für das ökologische Netzwerk an der Donau: VERBUND, Österreichs führendes Wasserkraftunternehmen, setzt die Ökologisierung seiner Kraftwerke mit der Errichtung einer Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Greifenstein fort.
GERISSENSTEN (red). Bei Kaiserwetter und mit tatkräftiger Unterstützung von Landesrat Stephan Pernkopf sowie dem Niederösterreichischen Landesfischereiverband und dem Ministerium für ein Lebenswertes Österreich startete VERBUND heute den Bau seiner neuesten ökologischen Einrichtung an der Donau. Bis Ende nächsten Jahres entsteht bei Greifenstein ein naturnaher Umgehungsbach, der den Fischen ein Umschwimmen des Kraftwerks ermöglicht.
„Wir sind natürlich stolz auf den vielfältigen Wert der Wasserkraft. Gerade hier in Greifenstein beweisen wir eindrucksvoll, wie wir den überregionalen Nutzen des regenerativen Stroms aus Wasserkraft durch gezielte ökologische Verbesserungen auch für die Region attraktiver gestalten können“, so VERBUND Vorstands-Mitglied Günther Rabensteiner anlässlich des feierlichen Spatenstichs.
Pernkopf: "Ausgereifte Technik"
„Saubere Energie aus Wasserkraft steht oft in einem Interessenskonflikt mit Natur- und Gewässerschutz. Die neue Fischaufstiegshilfe beim Kraftwerk Greifenstein beweist, dass mit ausgereifter Technik ein weitgehender Interessensausgleich erreicht werden kann“, so Landesrat Stephan Pernkopf.
Gruber: "Ökologische Gesichtspunkte"
„Die Lebenswelt der Flüsse, an denen unsere Kraftwerke stehen, liegen uns sehr am Herzen. Auf der Grundlage der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind wir dabei, alle unsere Anlagen in den kommenden Jahren mit Augenmaß noch ökologischer zu gestalten und für die Fische durchgängig zu machen. Als nachhaltiges heimisches Wasserkraftunternehmen setzen wir seit jeher auf innovative Wege. Schon bei der Errichtung des Kraftwerks Greifenstein wurden neuartige ökologische Gesichtspunkten berücksichtigt“, meint Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH. „So, wie 1985 der begleitende Gießgang für den Lebensraum richtungsweisend war, so ist es heute die gestartete Fischwanderhilfe. Sie wird nach der Fertigstellung mehr als nur ein Umgehungsbach sein, sie stellt für die Leitfischarten der Donau einen wichtigen Lebens- und Laichraum dar.“
GesamtInvest von 280 Mio. Euro
„Die Fischwanderhilfe bringt uns unserem Ziel einer vollständigen Durchgängigkeit aller Wasserkraftwerke ein Stück näher. In Summe investiert VERBUND bis 2025 insgesamt 280 Mio. Euro in die weitergehende Ökologisierung seiner Wasserkraftanlagen in Österreich und Bayern“, so Michael Amerer, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH. „Dabei ist es uns überall ein Anliegen, Synergien mit bestehenden Ökologie-Projekten zu nutzen. Die Fischwanderhilfe Greifenstein liegt im Europaschutzgebiet "Tullnerfelder Donauauen", dem größten zusammenhängenden Augebiet Österreichs. Ganz im Sinne des Projektes LIFE+ Netzwerk Donau ist sie ein Bindeglied, um Donauabschnitte für viele Fischarten wieder erreichbar machen.“
In einem 4 Kilometer langen Bach mit zahlreichen Kurven und Tümpeln überwinden die Fische das Gefälle von 14,5 Höhenmetern. Fertiggestellt wird der Bau im Frühsommer 2017. Der beliebte Donauradweg wird auch während der Bauzeit immer benutzbar bleiben.
Zur Sache: Ein LIFE+ Projekt „Netzwerk Donau“
VERBUND hat 2011 das LIFE+ Projekt „Netzwerk Donau“ gestartet, das sich die Herstellung der Durchgängigkeit an ausgewählten Strecken der Donau, sowie die Errichtung spezieller Strukturmaßnahmen in Stauwurzelbereichen in Form von Kiesbänken, Inseln und Nebenarme zum Ziel gesetzt hat.
In den kommenden Jahren wird VERBUND mit einem Gesamtaufwand von rund 25 Mio. Euro und mit sechs Finanzierungspartnern (EU, Ministerium für ein Lebenswertes Österreich, Landesregierung OÖ und NÖ, Landesfischereiverband OÖ und NÖ) die Fischfauna von vier Natura 2000-Gebieten und von Zubringersystemen verbessern.
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