Von Fels bis Moskau: Wein vom Kolkmann (mit Video)

Beim Interview: Redakteurin Karin Zeiler mit Gerhard und Horst Kolkman. | Foto: Kolkmann
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FELS AM WAGRAM. Visionen, Entscheidungen, endlose Telefonate, Kompetenzverteilung und der rote Platz in Moskau: Gerhard und Horst Kolkmann im Bezirksblätter-Interview.

Was ist wichtig, wenn man gemeinsam einen Familienbetrieb führt?
GERHARD: Ein großes Maß an Toleranz, und das ist von jeder Seite notwendig. Vor allem dann, wenn Entscheidungen anstehen, die teuer und wichtig für die Zukunft sind.

Wie werden die getroffen?
GERHARD: Da reduzieren wir die Entscheidungsgewalt auf uns zwei. Und damit gibt man die Richtung vor.

Und das ist einfach?
HORST: Relativ einfach.
GERHARD: Umso teurer und schwerwiegender die Entscheidungen werden ...
HORST: ... desto schneller geht's.
GERHARD: ... weil wir das Gleiche wollen und auch gleich denken.

Was wird bei solchen Entscheidungen getrunken?
GERHARD: Kaffee (lacht). Wollten wir nicht sagen, ist aber so. Oft werden große Entscheidungen per Telefon getroffen. Das ist meist am berühmten Freitag, wo wir beide im Auto sitzen und endlos lange Telefonate führen können.

Wie wichtig ist die Kompetenzaufteilung?
GERHARD:
Wir haben das gut aufgeteilt, ich bin viel unterwegs und Horst ist zwar auch unterwegs, aber wie man etwas technisch besser lösen kann, da ist er extrem. Fanatisch. Das unterscheidet uns – ich bin gar kein Handwerker –, darum schicken sie mich mehr zum Verkaufen fort. Da kann ich weniger anstellen (lacht).
HORST: Jeder hat seine Stärken. Aber ich bin auch draußen, das ist wichtig, sonst werden wir betriebsblind. Man muss am Puls der Zeit mitleben.
GERHARD: Und das ist sicher eine extreme Stärke von uns, dass wir an der Basis des Kunden und permanent vor Ort sind. Und wir hören, wenn was nicht passt, wenn sie etwas anders wollen. Und weil wir beim Weinmachen dabei sind, könnten wir reagieren. Dort müssen wir etwas milder werden, dort so ... Wenn man das auch hören will, dann kann man drauf eingehen und zudem legen wir ein hohes Maß an Flexibilität an den Tag. Und das ist auch mitunter ein Grund, warum wir doch nicht unerfolgreich sind.

Wohin geht die Reise Weingut Kolkmann?
GERHARD
: Jeder weiß ja, wo die Reise des Betriebes hingehen soll, so schwer ist das nicht. Das war das Gleiche hier mit dem Gebäude (Interview im Degustationsraum) - nach dem Tod vom Vater waren wir in der Entscheidungsfindung, den Betrieb gut zu erhalten und die erste Vision hat es schon vor vielen Jahrzehnten gegeben, dass da irgendetwas hergebaut wird.
HORST: Die hat der Senior schon gehabt. Der wollte immer unterirdisch bauen. Mit Gewölbekeller. Und Gott sei Dank war das damals nicht im Bauland. Hier an dieser Stelle war früher der Swimmingpool. Und nach der Umwidmung war dann der Bau dieses Objekts möglich. Und der Gerhard hat den richtigen Architekten.

Was hat der erste Architekt geplant?
HORST: Ein 120-Sitzplatz-Restaurant mit neun Fremdenzimmern. Und immer wenn wir gesagt haben, dass wir das nicht wollen, hat er das Hotel noch größer gemacht.
GERHARD: Der wollte nicht verstehen, dass wir Wein verkaufen wollen. Dass wir keine Köche und Kellner sind.

Kolkmann Wein gibt's auch in Moskau?
GERHARD: Seit fünf Jahren – in Moskau-City in vierzehn Stores wird unser Wein verkauft. Aber das ist oft ein Zufall im Geschäft. Man muss vor Ort sein.
HORST: Vor zehn Jahren haben wir etwa zwei bis drei Promille exportiert, heute sind wir schon bei einigen Prozenten. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, ist einfach wichtig. So wie jetzt auch die Messe "ProWein" in Düsseldorf.

Zum Unternehmen
Das Weingut umfasst 102 Hektar, 42 davon sind im Eigenbesitz. Den Kolkmann-Wein gibt's in Österreich, Deutschland, Holland, Polen, Tschechien, Litauen und Russland. Über 80 Prozent des Umsatzes werden in Österreich gemacht, darauf ist man stolz. Die Hauptabsatzmärkte sind Gastronomie, Fachhandel und Endverbraucher.

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