Ostern 2021
Am Sonntag dreht sich alles ums Ei

Stefan Mahringer vom Siereiterhof in Lacken | Foto: Mahringer
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Die Corona-Krise hat bei Hühnerhaltern ihre Spuren hinterlassen. Aber: Direktvermarktung blüht auf.

URFAHR-UMGEBUNG. Knapp zwölf Millionen Eier verputzen die Oberösterreicher zu den Osterfeiertagen in normalen Jahren. Laut Landwirtschaftskammer sollen es Ostern 2020 aufgrund des Corona-Lockdowns um vier Millionen Eier weniger gewesen sein. Heuer rechnen die Bauern mit einem ähnlichen Rückgang. Die BezirksRundschau hat sich bei drei Eierproduzenten in Urfahr-Umgebung umgehört.

25 Prozent weniger

Landwirt Stefan Mahringer, vulgo Siereiter in Lacken (Gemeinde Feldkirchen), ist einer der Leidtragenden der Corona-Krise: "Der Eiermarkt war vor Corona schon nicht gut, aber jetzt hat sich die Lage verschlimmert." Wobei der Bodenhaltungs-Sektor noch schlechter dran sei als der Freilandhaltungs-Sektor, erklärt der junge Bauer. Mahringer rechnet heuer bei den Ostereiern, so wie im Vorjahr, mit einem Rückgang von 25 Prozent: "Gastronomie, Hotellerie und Vereine sind zum Teil weggebrochen. Das ist deutlich spürbar." Nicht nur die geringere Nachfrage, sondern auch die steigenden Futterpreise machen dem Lackener zu schaffen. Der "Siereiterhof" ist mit seinem im Jahr 2015 errichteten Hightech-Stall für 7.000 Hühner etwas Besonderes im Bezirk. Neben sechs Hektar Freifläche haben die Hühner hier sogar einen eigenen Wintergarten bei Schlechtwetter. Bemerkenswert ist bei den Lackenern der 24-Stunden-Ab-Hof-Verkauf für Eier und Nudeln, der gut läuft.

2.800 weiße Hühner

Ein weiterer Großbetrieb im Bezirk ist "Leitner Ei" in Lichtenberg mit 3.250 Freilandhühnern und 5.640 Hühnern in Bodenhaltung. Im Vorjahr gab es Geschäftseinbußen von 20 bis 30 Prozent, heuer kann die Familie Leitner an ein normales Jahr anknüpfen. "Vor 14 Tagen habe ich noch geglaubt, dass es heuer auch weniger ist. Aber jetzt kommen wir mit dem Färben nicht mehr nach", sagt Gertrude Leitner. Im Vorjahr hatten vor allem die Vereine, die politischen Parteien und die Gastronomie stark ausgelassen. Im heurigen Wahljahr sei der Bedarf an Ostereiern bei den politischen Parteien groß. Neben Privathaushalten zählen auch Schulen, Kindergärten, große und kleine Firmen sowie Institutionen zu den Kunden. Tausende Ostereier werden von den Lichtenbergern verpackt und ausgeliefert oder im Ab-Hof-Laden verkauft. Leitners Kunden aus der Gastronomie, wie zum Beispiel Holzpoldl, Waldinsel, Maurerwirt oder Schmankerlwirt brauchen 2021 auch wieder mehr Eier. Ostereier sind meist mittelgroße Eier mit einer starken Schale für das Eierpecken. "Leitner Ei" hat dafür eigens 2.800 weiße Hühner. Denn diese legen Eier mit weißer Schale, welche sich besser zum Färben eignen als braune Eier.

Biobetriebe profitieren

Nutznießer der Corona-Krise scheinen generell die Direktvermarkter zu sein. Die Biolandwirtschaft von Renate Kaiser in Gramastetten mit 3.000 Hühnern hatte zum Beispiel bei den Ostereiern sogar im Jahr 2020 ein Plus gegenüber dem Jahr davor und 2021 wird voraussichtlich noch besser. "Die Direktvermarktung nimmt richtig Schwung auf. Das ist auch bei den Ostereiern spürbar", sagt Kaiser. Sie liefert ihre Bio-Eier an "Die Eiermacher", welche sie gefärbt retourschicken. Der Vorteil für sie ist, dass Österreich im Biobereich unterversorgt sei. Das heißt, die Nachfrage ist größer als das Angebot. Kaiser freut sich über Kunden: "Die Leute, die bei mir Eier kaufen, wollen alles über Hühner und Haltung erfahren. Ich könnte ihnen stundenlang darüber erzählen und sie würden mir gerne zuhören."

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