Architekturpreis für Holzriegelhaus in Vorderweißenbach
Das Haus Sonnberger in Vorderweißenbach von den Hammerschmid, Pachl, Seebacher - Architekten wurde mit dem Preis "Das beste Haus 2015" in der Kategorie Oberösterreich ausgezeichnet. Bundesminister Josef Ostermayer überreichte den Preis.
WIEN/VORDERWEISSENBACH. Ausgangslage war eine enge Baulücke auf schwieriger Hanglage in Vorderweißenbach. Das Architekten-Team HPSA, dem der Gramastettner Architekt Dietmar Hammerschmid angehört, zeigte mit dem Projekt Haus Sonnberger, wie ein günstiges Wohnhaus mit hohem ökologischen Standard, großzügigem Ausblick und viel Licht in den Räumen geschaffen werden kann. Sie entschieden sich für ein eingeschoßiges Holzriegelhaus auf Stahlstelzen. Diese Bauweise ermöglicht das Wohnen und Parken auf einer Ebene und lässt eine große Gartenfläche entstehen. Der U-förmige Grundriss reagiert auf die dichte Siedlungssituation. Wohn- und Schlafräume orientieren sich um eine Terrasse. Die Stahlstützen sind auf den Holzbauraster ausgerichtet, durch die schräge Anordnung wird dieser Raster aufgelöst, ein unregelmäßiges Erscheinungsbild entsteht. Ein kompakter Stahlbetonkern steift das Gebäude gegen Windlasten aus. Die Fassadengestaltung verleiht dem Haus bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen wechselnde Schwarz-Braun-Töne und erinnert an die Holzfassadenoptik regionstypischer Stadel.
Straßenseitig bietet ein überdachter Vorbereich Platz für zwei PKW und kompakte Holzboxen, die als Kellerersatzräume dienen. Durch die gewählte Typologie konnte das natürliche Gelände am ganzen Grundstück erhalten werden, das Gebäude bietet im Garten einen großen, witterungsgeschützten Bereich. Als Fassadenmaterial wurden sägerauhe Fichtenbretter aus der Region gewählt. Die Beschichtung mit schwarzer, matter Schlammfarbe hebt die raue Oberflächenstruktur hervor, im Streiflicht erscheint die Oberfläche samtig weich. Die Schlammfarbe hat in Schweden eine jahrhundertelange Tradition und bietet eine Standzeit von 10 bis 15 Jahren. Insgesamt wurde das Haus in nur fünf Monaten Bauzeit fertiggestellt. Zu verdanken ist dies der Holzriegelbauweise, die eine Vorfertigung im Werk und eine rasche Montage vor Ort ermöglicht hat. Das Aufständern des Wohnhauses wirkte sich auch positiv auf die Baukosten aus. Die Erd- und Stahlbetonarbeiten konnten auf ein Minimum reduziert werden, der Großteil der Leistungen erfolgten vom Zimmereibetrieb. Die Ausführungsdetails wurden so abgestimmt, dass die Fassade und die nichttragenden Innenwände ohne Fachkenntnisse und mit einfachen Baugeräten in Eigenleistung errichtet werden konnten.
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