Feldkirchner Bürgermeister kritisiert Dammprojekt
Massive Änderungen zum Hochwasserschutz im Eferdinger Becken schlägt Bürgermeister Franz Allerstorfer (SPÖ) vor.
FELDKIRCHEN (reis). Das vom Land Oberösterreich erstellte Hochwasserprojekt wird am Mittwoch, 8. Juni, 19.30 Uhr, im Schul- und Kulturzentrum Feldkirchen der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Veranstaltung könnte brisant werden. Denn Bürgermeister Allerstorfer ist der Auffassung, dass der Eigenschutz bei vielen Liegenschaften wirksamer sei als der Objektschutz, wie dieser vom Land vorgeschlagen wird. Der Ortschef meint damit das hochwassersichere Umbauen eines Hauses, das aber derzeit nicht förderfähig ist: „Wir meinen, dass dies der effektivste und wirksamste Hochwasserschutz ist.“ Die Kosten für erforderliche Umbauten, so schlägt Allerstorfer vor, sollten mit einer Abschlagszahlung, zum Beispiel in der Höhe von 50 Prozent, durch die öffentliche Hand gefördert werden. Dazu müsste das Wasserbautenförderungsgesetz allerdings geändert werden.
10-Meter-Spundwände
Der Objektschutz, wie ihn das Land vorstellen wird, sieht um einige Dörfer bzw. Häusergruppen Spundwände mit etwa zehn Metern Tiefe vor. Um in die Häuser eingedrungenes Donauwasser oder Grundwasser abpumpen zu können, sind für jedes Haus Notstromaggregat und Pumpe für den Katastrophenfall vorgesehen.
Ein weiterer Kritikpunkt für den Bürgermeister sind die im Zuge des Hochwasserschutzes geplanten massiven Straßen- erhöhungen und Brückenbauwerke, damit im Ernstfall Häuser sicher erreicht werden können. Das würde, so wird im Schreiben an das Land festgehalten, zu höheren Wasserständen führen und das Abflussgeschehen stark beeinträchtigen. Zudem würden solche Eingriffe das Landschaftsbild massiv verändern. Eine Alternative dazu wäre der Einsatz von Amphibienfahrzeugen, die für Evakuierungs- und Rettungseinsätze herangezogen werden können. Das würde eine zusätzliche Herausforderung für die Rettungsorganisationen bedeuten.
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