Alternative
Haibacher Jungbauer setzt auf Schafhaltung
Beim „Bachl gibt's was Neichs“, würde man auf gut Mühlviertlerisch sagen. Mit „Bachl“ ist hier der Hausname der Familie Hofer in Affenberg in der Gemeinde Haibach gemeint, wo man jahrzehntelang Kuhmilch produzierte bzw. in den letzten Jahren Kalbinnen mästete.
HAIBACH. Mit Markus Wimberger ist seit kurzem der Neffe Hoferbe und er ist gleich mit neuen Ideen in seinen Traumberuf „Bauer“ eingestiegen. Der Jungbauer hat nicht nur Visionen und Ideen, sonder setzt diese auch gleich um. Der Arbeiter der Linz AG ist zwar nicht auf dem Hof geboren, hat aber in jeder freien Minute bei seinem Onkel am wenige Hundert Meter entfernten Hof mitgearbeitet. Als ein Hofnachfolger gesucht wurde, fand man diesen in dem interessierten Jungbauern.
Schafhaltung ist sein Ding
In seinen Köpfen schwirrten Alternativen herum und er wollte mit einem neuen Betriebszweig starten. In Fachlektüren und vielen persönlichen Gesprächen reifte der Entschluss Milchschafe einzustellen und hochwertige Produkte zu erzeugen. Für ihn war damit klar: Die Schafhaltung wird sein Ding. „Schafmilch ist ein naturnahes, nachhaltiges Produkt, das durch geringen Energieeinsatz auf vielfältige Weise erzeugt und verarbeitet werden kann. Die positiven Eigenschaften der Schafmilch, egal ob man ihren Nähr- oder Heilwert betrachtet, sind in keiner anderen Milch so zahlreich anzutreffen“, so Wimberger.
Mutterschafe haben Lämmer bekommen
Mit der Idee verbunden war auch der Umbau des vorhandenen Stalles, der Melkanlage und auch die Errichtung von hygienisch einwandfreien Vermarktungsräumen. Muttertiere mussten angeschafft werden. „Das Wichtigste war aber, dass man neben einem guten belüfteten Heu von der eigenen Wiese die Schafe zum Ablammen bringt, um überhaupt zum Rohstoff Schafmilch zu kommen“, so der Jungbauer. Nun ist es soweit: Die Mutterschafe haben großteils ihre Lämmer zur Welt gebracht und im Melkstand können täglich rund 50 Liter Schafmilch in Bio-Heumilchqualität gewonnen werden. Diese Milch wird nun zu Joghurt, Topfen, Topfenbällchen in Öl gelegt oder einem schmackhaften Schafmilchgupferl verarbeitet.
Vermarktung der Bioprodukte
Freundin Sarah Barnreiter aus Linz, die wie Wimberger auch nicht auf einem Hof geboren wurde, ist sich mit ihrem Freund einig: Das gerade Corona gezeigt hat, noch mehr auf die Wertschöpfung in der Region zu setzen. Der Jungbauer, der natürlich hofft, dass neben den Konsumenten auch die heimische Gastronomie verstärkt auf seine regionalen Produkte aus reiner Heufütterung setzt, will die Produkte in seinem 24-Stunden-Selbstbedieungsladen am Hof bzw. jeden Samstag am Südbahnhofmarkt und jeden ungeraden Freitag am Ottensheimer Bauernmarkt anbieten.
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