Gerhard Zach
Modellbauer aus Gramastetten bastelte Leichenwagen

Foto: Margarete Madlmayr
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GRAMASTETTEN. Während seiner Nachtdienste, die er vor vielen Jahren als Krankenpfleger gemacht hatte, schaute sich der Gramastettner Gerhard Zach das Modellbauen bei einem Arbeitskollegen ab. Im Dienst gab es auch die eine oder andere ruhigere Stunde. Sein Kollege konzentrierte sich mehr auf Flugzeuge, Zach aber interessierten vor allem Schiffe.

Kunst- und Antiquitätentischler

Schiffs-Modellbau hat auch praktische Gründe, erklärt der 70-Jährige, weil sich damit das Verhalten des Originalschiffs, zum Beispiel das Strömungsverhalten simulieren lässt – so geschehen etwa bei den gesunkenen Schiffen "Titanic" oder "Lucona". Zachs größte Herausforderung beim Modellbau war bisher der Bau des britischen Kriegsschiffs "Beagle", das im 19. Jahrhundert an den Vermessungsfahrten von Charles Darwin teilgenommen hatte. Das Geschick mit dem Umgang mit Holz hat der Bastler durch seine Tätigkeit als Kunst- und Antiquitätentischler. Er renovierte früher zum Beispiel Biedermeiermöbel und auch andere Museumsstücke. Diesen Beruf übte er bis zu seinem 30. Lebensjahr aus, dann sattelte er auf Krankenpfleger um.

Modellbaumesse fehlt

Während der Pandemie baute Zach, der ursprünglich aus dem Großraum Wien und Niederösterreich kommt, schon drei Modelle zusammen. "Zu viele Modelle im Haus sind auch nicht gut, weil sie doch viel Platz brauchen", erzählt Zach das Leid eines Bastlers.
Der Gramastettner freut sich schon sehr, wenn er die Modellbaumesse in Wien wieder besuchen kann. Diese musste zuletzt coronabedingt auch abgesagt werden. "Auf der Modellbaumesse hole ich mir immer gerne die Ideen und die Inspiration. Dort wird mir das Spektrum der Möglichkeiten aufgezeigt."

Leichenwagen

Zachs letzter Streich war ein "Auftragswerk" des Gramastettner Bestatters Konrad Petermüller. Der Bestatter hat bei sich zu Hause einen Pferdeleichenwagen, Baujahr 1929, ein Erbstück seines Großvaters in der Garage stehen. "Das ist ein rares Stück. Der Leichenwagen war noch bis 1965 im Einsatz", so Petermüller. Der Bestatter entdeckte dann im Internet einen Modell-Pferdeleichenwagen, der so aussieht wie das Erbstück nur in Klein. Weil das Modell noch in alle Einzelteile zerlegt war, bat er Gerhard Zach es zusammenzubauen. Das machte dieser doch gern.

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