Ottensheimer Direktorin siegte

OTTENSHEIM (fog). "Nicht real, wie vom Wüstensand hergeblasen", so schreibt die Ottensheimer Volksschulleiterin Irmgard Thanhäuser über den momentanen Flüchtlingsstrom durch Europa, durch Österreich, ja sogar durch das Mühlviertel.
Bei Thanhäuser bleibt es aber nicht beim Staunen, wie die Weltpolitik auch das kleine Ottensheim erfasst, sie handelt. Die sieben Flüchtlingskinder, die im Containerlager Ottensheim-Höflein wohnen, wurden in der Volksschule hervorragend aufgenommen.
"Mir ist wichtig, dass alle integriert sind." Die Qualitätssicherung und -steigerung in diesem Bereich ist ein ständiger Prozess. Die neueste Entwicklung sind Computer-Tablets mit eigenen Integrationsprogrammen und Apps für die Schüler.
Thanhäuser kann sich in Ottensheim auf Unterstützung verlassen. Gemeinsam mit 17 Freiwilligen ist die Direktorin für den Hausübungsdienst bei der Flüchtlingsbegleitung "willkommen@ottensheim" zuständig. Der Kontakt mit anderen Kulturen aus allen Krisengebieten dieser Welt mache die Arbeit interessant, so die Lehrerin.

Aufführung Dschungelbuch
Das neueste Integrationsprojekt bei der Sprachförderung ist die musikalische Aufführung der Geschichte "Das Dschungelbuch". Durch Sprache und Musik sollen andere Hirnbereiche aktiviert werden.
Am 17. März wird das Stück, bei dem es um Verständigung und Versöhnung geht, aufgeführt. "Die Luft, die wir atmen, ist das Verbindende, was uns gleich macht, ganz im Sinne von Mogli aus dem Dschungelbuch." Die international bekannte Sängerin Agnes Palmisano begleitet die Schüler künstlerisch.
Irmgard Thanhäuser ist heuer genau 30 Jahre lang Lehrerin an der Volksschule Ottensheim. Bereits seit 1991 gibt es die Integrationsklassen.
Die Pädagogin verfügt daher über eine Menge Erfahrung bei der Integration. "Viel lernen die Kinder durch Imitation, vor allem bei der Sprachmelodie und beim Sprachrhythmus", weiß die Lehrerin.