Energiegemeinschaften
PV-Strom wird in Urfahr-Umgebung nun häufiger getauscht

Josef Thurnhofers PV-Anlage in Gallneukirchen hat eine Leistung von zehn Kilowattpeak. Er tauscht Strom in einer Energiegemeinschaft. | Foto: Thurnhofer
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"Erneuerbare Energiegemeinschaften" sind im Bezirk stark im Kommen. Noch fehlt der Überblick.

URFAHR-UMGEBUNG. Schauplatz Gallneukirchen: In ihren Klimastrategie-Workshops mit engagierten Bürgern hat die Stadtgemeinde die verstärkte Nutzung von Photovoltaikanlagen festgelegt. Ein Trend sind "Erneuerbare Energiegemeinschaften" (EEG), mit der Absicht, "Sonnenstrom" im kleineren Verband und umweltschonend auszutauschen. Die Genossenschaft "Erneuerbare Energiegemeinschaft Gusental" zählt zu den Vorreitern im Bezirk. Daraus hat sich eine neue "lokale EEG" gebildet, der Verein "Grätzel Burgfeld-Stifterstraße". Obmann ist Josef Thurnhofer. "Lokal" heißt laut Gesetz, dass alle Haushalte oder KMU, die vom gleichen Trafo aus mit Strom versorgt werden, teilnehmen können. Wenn Sonnenstrom innerhalb der "lokalen EEG" weitergegeben wird, beträgt die Einsparung bei der Netzgebühr 57 Prozent.
Im angesprochenen Grätzel werden 78 Liegenschaften von einem Trafo der Linz Netz GmbH versorgt. 17 Eigentümer haben bis jetzt den Beitritt zur EEG erklärt. Im Mai startet die Lieferung von Sonnenstrom an Nachbarn ohne PV-Anlage. Bemerkenswert ist, dass es im Vorjahr in diesem Grätzel nur zwei PV-Anlagen gab. Seither sind zehn dazugekommen. Thurnhofer erwähnt auch die soziale Komponente: "Es ist ein Impuls für das Nachbarschaftsleben." Seither gab es schon einige Treffen und Feste, etwa einen Umtrunk zu Silvester.

Viel Zeit und Aufwand

EEG müssen aktuell einige Hürden nehmen. Die Abrechnung ist kompliziert: Wer hat wieviel Strom geliefert beziehungsweise abgenommen? Die Entwicklung am Strommarkt und der bis Juni 2024 geltende Strompreisdeckel machen es derzeit auch nicht einfach, einen fairen Austauschpreis für Sonnenstrom zu finden. Beim Fördermanagement kennen sich zudem nur Experten aus. Die EEG Burgfeld-Stifterstraße hat mit Martin Danner glücklicherweise einen Energieexperten an ihrer Seite. Danner initiierte bereits vor sechs Jahren die EEG "Volksbankbau" in der Gallneukirchner Lederergasse. Diese Wohnanlage mit mehr als 80 Wohnungen erzeugt ihren eigenen PV-Strom. Der Energiefachmann weiß: "Die Erfahrung fehlt, manche trauen sich nicht drüber."

Wenig Überblick

Im Bezirk existieren vermutlich mehr als zehn EEG. Wieviele es genau sind, das würden die beiden Manager der Klima- und Energiemodellregionen, Nikola Wiesinger in Urfahr-West und Andreas Safron in Sterngartl-Gusental, gerne wissen – siehe zur Sache-Kasten rechts. Die meisten EEG scheinen vermutlich auf der Homepage "ebutilities.at" im Marktpartnerverzeichnis auf, aber es gibt keine Pflicht, sich da zu registrieren. Die Bezirkshauptmannschaft gibt die Kontaktdaten aus Datenschutzgründen nicht weiter. Darüber hinaus existieren noch etliche Arbeitsgruppen, zum Beispiel in Altenberg, Bad Leonfelden oder Ottensheim, die kurz vor einer Neugründung stehen. Erwähnenswert ist im Raum Reichenau-Haibach-Ottenschlag die "EEG HORST". Diese besteht aus 100 Zählpunktnummern, die an einem Umspannwerk hängen. Initiator und Antreiber ist der Haibacher Bürgermeister Dietmar Leitner: "Wir handeln bereits mit Überschüssen, wenn auch nicht vollautomatisch digitalisiert." Sehr engagiert ist die "Eidenberger Energiegemeinschaft" mit Obmann Peter Frittajon. Sie begann in dieser Woche mit dem Stromtausch. Frittajon wäre bereit, ein bezirksweites Netzwerktreffen im Kulturstadl Eidenberg zu organisieren.

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