Schulangst vermeiden
Stressfrei in den ersten Schultag starten
Der Schulbeginn steht vor der Tür. Leistungsdruck ist eine der Hauptursachen für Angst-Reaktionen.
URFAHR-UMGEBUNG (vom). Bald läuten wieder die Schulglocken. Nach neun Wochen Pause ist der Wiedereinstieg oft gar nicht so einfach. „Der Schulbeginn und damit die Neu-Organisation des familiären Alltags kann Stress mit sich bringen“, sagt Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht. Die Expertin rät, sich bereits gegen Ferienende mit dem neuen Schuljahr zu beschäftigen, damit der Start reibungslos läuft.
In der Volksschule Hellmonsödt gibt es heuer 30 Taferlklassler. Schulangst ist in diesem Alter immer wieder ein Thema. "Gerade am Anfang kann es vorkommen, dass sich die Kinder schwer von den Eltern lösen wollen und einfach Angst vor dem Unbekannten haben", erklärt Volksschul-Direktorin Isabella Gruber. Dem entgegen zu wirken gebe es verschiedene Möglichkeiten. "Manchmal hilft es schon, wenn die Eltern die Schüler zur Klasse begleiten. Aber es ist total individuell. Hier muss man genau auf das Kind eingehen", so Gruber.
Viele Gründe für Angst
Andreas Girzikovsky, Leiter der Abteilung Schulpsychologie der Bildungsdirektion Oberösterreich empfiehlt, den Kindern nicht zu viel Druck zu machen. "Oft entsteht Schulangst, weil Kinder befürchten, Erwartungen von Eltern und Lehrern nicht zu erfüllen", weiß der Experte. Defizite im Lernbereich würden laut Girzikovsky oft starke Krisen auslösen. Kinder bräuchten dabei besondere Unterstützung von Eltern, Lehrern und Psychologen. Schulangst kann aber noch weitere Gründe haben. "Etwa die Furcht vor anderen Schülern oder vor Konflikten mit diesen." Eine etwas andere Art von Schulangst sei das schulische Desinteresse aufgrund von Sucht. "Dabei befürchten die Kinder, ihr Suchtverhalten nicht mehr ausüben zu können – etwa im Internet zu surfen", weiß Girzikovsky.
Bemerkbar macht sich Schulangst unter anderem durch körperliche Symptome wie Bauchweh und Übelkeit. Aber auch psychische Probleme können darauf hinweisen: Einschlafprobleme, Konzentrationsprobleme, Depressionen oder pessimistische Gedanken.
Kontakt zur Schule suchen
Nehmen sich Eltern Zeit für Gespräche mit den Schülern, lassen sich Ängste herausfinden und man kann eine Lösung finden. "Kinder sollten auf jeden Fall das Gefühl haben, dass Mama und Papa für sie da sind und dass sie mit ihren Ängsten oder Problemen auf die Eltern zukommen können. Man muss den Kindern Glauben schenken", sagt Girzikovsky. Verbessert sich die Lage trotz Gesprächen nicht, sollte man sich mit der Schule in Verbindung setzen und in weiterer Folge mit der Schulpsychologie. Letztere sieht sich bei schwerwiegenden Problemen auch das Umfeld des Schülers an. "Besteht Leistungsdruck, wird vorerst das Gespräch mit den Eltern gesucht."
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