Ein "Haufen" Ärger
Viel Hundegackerl – nur nicht im Sackerl

Auch kleine Hunde machen Mist im Bezirk. | Foto: panthermedia net - Turbowerner
  • Auch kleine Hunde machen Mist im Bezirk.
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Gerade im Frühling nach der Schneeschmelze sind Wiesen und öffentliche Plätze stark verschmutzt.

BEZIRK. Durch die Corona-Einschränkungen ist bei vielen der Drang groß, raus zu gehen – immer mit dabei ihr bester Freund, der Hund. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Vierbeiner im Bezirk enorm zugenommen, wie Amtstierarzt Martin Kaltenböck bestätigt. "Aktuell sind 345 Hunde bei 310 Haltern in der Heimtierdatenbank des Bundes gemeldet. In Urfahr-Umgebung sind dies mit Sicherheit um mindestens 100 mehr, da es zwei verschiedene Systeme gibt und nicht alle Hunde bei beiden registriert sind", so Kaltenböck.

Auch Hundebesitzer sind verärgert

Dass es immer mehr Hunde in der Umgebung gibt, kann auch Anita Maurer aus Mittertreffling bestätigen. "Früher war meine Tochter eine der wenigen Hundebesitzer in unserer Ortschaft. Heute braucht man nur kurz aus dem Fenster zu sehen, und es geht sicher jemand mit Hund vorbei", so Maurer. Doch das Problem ist nicht die Anzahl der Tiere, sondern es sind ihre Hinterlassenschaften. "Geht man durch das Ortsgebiet, beim Kindergarten, der Kirche, beim Spar-Markt – überall liegt Hundekot", sagt die Mittertrefflingerin. Sie ist selbst oft mit dem Hund ihrer Tochter unterwegs. Ein Sackerl fürs Gackerl hat sie immer eingesteckt.

"Für mich und für viele andere ist das selbstverständlich, dass das Hauferl weggeräumt wird. Dann gibt es ein paar 'schwarze Schafe', wegen denen alle Hundebesitzer in einen Topf gesteckt werden", Anita Maurer.

Besonders ärgerlich findet sie auch, wenn die Hundebesitzer die vollen Sackerl einfach irgendwo in die Natur schmeißen. "Da darf man sich echt nicht wundern, dass es so viele Hundehasser gibt", meint die Mittertrefflingerin. Erst kürzlich wurden in Urfahr-Umgebung einige Giftköder ausgelegt (wir berichteten).

Sackerl-Spender werden ignoriert

Engerwitzdorfs Bürgermeister Herbert Fürst kennt das Problem. "Besonders am Rand der größeren Ortschaften wie Schweinbach und Mittertreffling kommt es vermehrt zu Verschmutzungen. Es gibt im gesamten Gemeindegebiet Sackerl-Spender und Entsorgungsmöglichkeiten. Trotzdem wird das von einigen einfach ignoriert", so Fürst. Auch wenn das Liegenlassen des Hundstrümmerls auf öffentlichen Orten laut dem Hundehaltegesetz strafbar ist, kommen hier meist nur die Mitarbeiter vom Bauhof zum Handkuss. Denn sie sind es, die die öffentlichen Plätze wieder säubern müssen. Wird jemand nicht auf frischer Tat ertappt, ist es meist unmöglich nachzuverfolgen, wer der Verschmutzer war. 

Großer Schaden

In Lichtenberg versucht man in der Gemeindezeitung und mit Hinweistafeln auf die Hundekot-Problematik hinzuweisen. Bei beliebten Wanderrouten sind Mistkübel und Sackerl-Spender aufgestellt. "Ich denke, vielen ist gar nicht bewusst, welcher Schaden angerichtet wird. Abgesehen davon, dass es nervig ist, in Hundekot zu steigen, leidet vor allem die Landwirtschaft darunter", sagt Bürgermeisterin Daniela Durstberger.

Welche Maßnahmen sollen gegen das Hundekot-Problem gesetzt werden?

"Hauferl" kann zum Tod von Kälbern führen

Weil man „eh in der freien Natur“ unterwegs ist, glauben manche Hundehalter, dass die Kotabgabe dort natürlich ist. Doch das Hundstrümmerl hat auf Wiesen und Feldern nichts verloren.
Die Weidetiere fressen zwar nur sauberes Gras und machen um die Haufen einen weiten Bogen. Allerdings gelangt der Kot beim Mähen ins Gras, in das Heu oder in die Silage. Durch die kontaminierten Futterbestandteile können verschiedenste Krankheiten übertragen werden. Im Extremfall führt der Parasit "Neospora caninum" zu Totgeburten bei Rindern. Thomas Patsch vom Oberösterreichischen Tiergesundheitsdienst bestätigt, dass "Kotansammlungen eine Herabsetzung der hygienischen Qualität des Futters bedeuten."

Appell an die Vernunft

Mit diversen Hinweistafeln haben die Urfahraner Bauern in den letzten Jahren bereits versucht, die Bewusstseinsbildung bei den Hundehaltern voranzutreiben – mit mäßigem Erfolg, wie Peter Preuer, Bezirksobmann des Bauernbundes in Urfahr-Umgebung, meint. "An die Vernunft zu appellieren ist hier aber leider unsere einzige Möglichkeit", so Preuer.

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