Neue Müllaufbereitungsanlage
Zellinger investiert vier Millionen Euro
HERZOGSDORF/FELDKIRCHEN. "Abfallwirtschaft ist ein hochkomplexes Thema, mit dem wir uns seit vielen Jahrzehnten intensiv beschäftigen", erklärte Zellinger-Geschäftsführer Jürgen Humer beim Spatenstich im ÖKO-Park am Standort Herzogsdorf/Feldkirchen. Dort entsteht eine hochmoderne Biomüllaufbereitungsanlage. Das Traditionsunternehmen nimmt dafür vier Millionen Euro in die Hand.
Betriebsstart Ende August geplant
In der Anlage befindet sich ein innenliegender und geschlossener Biomüllbunker. Auch die Aufbereitungstechnik, bestehend aus einem Vorzerkleinerer, einem Stofflöser, einem Sieb und einer Schneckenpresse sind hier untergebracht. Über diese Anlage wird das aufzugebende Material zerkleinert, von Störstoffen befreit und anschließend in die bestehende Biogasanlage befördert. "Um ein Auslaufen von Flüssigkeiten und Entweichen von Gerüchen zu verhindern, wird in Massivbauweise gebaut", so Projektleiter Erich Mandl. Bereits Ende August soll die neue Anlage in Betrieb gehen. "Aufgrund der neuen nass-mechanischen Aufbereitungsanlage ist es und künftig möglich, mehr Abfälle anzunehmen und diese bestmöglich zu verarbeiten, sodass die enthaltenen Ressourcen bestmöglich genutzt werden können", so Humer. Mit dieser Anlage kann das Unternehmen in Zukunft auch schwierige Abfallströme – beispielsweise Bioabfall aus der Biomüllsammlung – übernehmen und frei von Störstoffen in die Biogasanlage einsetzen.
Mehr als nur Transporteur
Das Abfallwirtschaftszentrum Zellinger mit Hauptsitz in Walding ist bereits seit dem Jahr 1972 in diesem Bereich tätig und betreibt am Standort in Herzogsdorf/Feldkirchen eine oberösterreichweit einzigartige Aufbereitungsanlage für biogene Abfälle. "Viele kennen uns nur von der Müllabfuhr. Wir sind aber nicht nur Transporteur, sondern viel mehr", sagt Humer.
Vor vierzig Jahren ging in der ersten Ausbaustufe die Biogasanlage in Betrieb. "Diese Anlage ist das Herzstück des heutigen Öko-Parks. Hier verarbeiten wir Produktionsreste aus dem Lebensmittelbereich und Speisereste, sowohl aus der Gastronomie, als auch von Großküchen und lassen daraus Biogas entstehen. Das Material wird in der Anlage aufbereitet, zwischengelagert, erhitzt und in weiterer Folge setzt sich der Gärprozess in Gang", erklärt der Geschäftsführer. Die bei der Verarbeitung entstehende Abwärme dient wiederum als Heizwärme für die Trocknungsanlage von Schüttgütern oder Scheithölzer. Alleine dadurch werden 1.600 Tonnen Co2 pro Jahr eingespart. Weiters werden Blockheizkraftwerke angetrieben, die Öko-Strom erzeugen. Der Strom wird einerseits für den Betrieb des Abfallwirtschaftszentrums genutzt und andererseits in das öffentliche Netz eingespeist. Dadurch werden mehr als 700 Haushalte mit "grünem" Strom versorgt.
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