Finanzsituation in den Urfahraner Gemeinden ist nicht rosig

Die Gemeinde Engerwitzdorf gibt 8,7 Prozent des Jahresbudgets 2017 für die Kinderbetreuung aus.
  • Die Gemeinde Engerwitzdorf gibt 8,7 Prozent des Jahresbudgets 2017 für die Kinderbetreuung aus.
  • hochgeladen von Gernot Fohler

BEZIRK (fog). Das Budget 2017 steht nun in den 27 Gemeinden in Urfahr-Umgebung fest. Der Finanzspielraum der Kommunen ist noch kleiner geworden. Das soll sich laut der OÖ Landesregierung erst im Jahr 2018 ändern. Die Ertragsanteile – das sind die Einnahmen der Gemeinden durch den Finanzausgleich mit dem Bund – werden 2017 nur gering mehr und die Pflichtausgaben steigen erheblich. Vor allem der Krankenanstaltenbeitrag an das Land erhöht sich empfindlich. Als Beispiel dient die Gemeinde Engerwitzdorf mit dem größten Budget im Bezirk: Statt 1.685.000 Euro sind nun 1.746.000 Euro für Spitäler zu zahlen – eine Steigerung um 3,6 Prozent. Die Sozialhilfeverbandsumlage, ebenfalls ein großer Posten für die Gemeinden, ist beinahe gleich geblieben.
Trotz der Mehrbelastung können nur ein paar Kommunen ihren ordentlichen Haushalt nicht aus eigener finanzieller Kraft ausgleichen. Schenkenfelden, Ottenschlag und Zwettl zählen zu den Abgangsgemeinden.

Starker Zuzug in Engerwitzdorf

Die Herausforderungen in den einzelnen Kommunen sind teils recht unterschiedlich. Ortschef Herbert Fürst (ÖVP), der Bürgermeistersprecher des Bezirks, nennt für seine Gemeinde Engerwitzdorf an erster Stelle die Kinderbetreuung. Die Gesamtausgaben für Kindergärten, Krabbelstuben und Horteinrichtungen erhöhten sich von 2015 auf 2017 um 33 Prozent von 965.000 Euro auf 1.281.000 Euro. 8,7 Prozent des Jahresbudgets gehen somit für die Kinderbetreuung drauf. "Und die Tendenz ist durch den starken Zuzug steigend", ist Fürst überzeugt.
Als größte Brocken nennt Fürst den Neubau der VS Schweinbach, einen Hochbehälter für Trinkwasserversorgung und die Erneuerung des Gallneukirchner Friedhofs, inklusive Verabschiedungshalle. Fürst: "Engerwitzdorf übernimmt 45 Prozent der Kosten, weil wir die meisten Katholiken von den beteiligten Gemeinden haben."

Neuer Bauhof in Ottensheim

Bürgermeister Franz Füreder (ÖVP) sieht als größte Herausforderung in seiner Gemeinde Ottensheim den Straßenbau, an erster Stelle die Sanierung der Bahnhofstraße. Ein Großprojekt sei auch der Neubau des Wirtschaftshofs gemeinsam mit Puchenau. "Baubeginn ist im Sommer." Durch die Verschiebung des Baustarts um zirka fünf Jahre und weil noch Grund dazugekauft wurde, haben sich die Kosten für beide Gemeinden um jeweils 150.000 Euro erhöht.
Füreder: "Beim Hochwasserschutz kämpfen wir, dass nicht zu viel Kosten auf uns zukommen." Die 300.000 Euro, die Ottensheim für die Ruder-WM 2019 beisteuern soll, werden laut dem Ortschef erst das Budget 2018/19 belasten.

Kirchschlag mit Rücklagen

Im Gegensatz zu Engerwitzdorf und Ottensheim, die selbst über Betriebsbaugebiete verfügen und daher Kommunalsteuer bei den Firmen kassieren, haben einige Gemeinden nur wenig Betriebe, zum Beispiel Kirchschlag. Umso beachtlicher ist das Kirchschlager Budget 2017: "Wir können sogar Rücklagen bilden", sagt Bürgermeisterin Getraud Deim (ÖVP). Große Brocken würden die Sanierung und der Bau eines neuen Feuerwehr- und Bauhofgebäudes, ein Feuerwehrauto für Kronabittedt und die Stiftervilla sein.

Gemeindebudgets 2017 (Voranschläge):

• Alberndorf
2016: ca. 6,6 Mio. € Ein & Aus; 2017: 6,65 Mio. € Ein & Aus

• Altenberg
2016: 7,16 Mio. € Ein & 6,13 Mio. € Aus; 2017: 8,60 Mio. € Ein & 8,59 Mio. € Aus

• Bad Leonfelden
2016: 7,72 Mio. € Ein & Aus; 2017: 8,06 Mio. € Ein & Aus

• Engerwitzdorf
2016: 16,13 Mio. € Ein & Aus; 2017: 17,94 Mio. € Ein & Aus

• Feldkirchen
2016: 9,93 Mio € Ein & Aus; 2017: 9,71 Mio. € Ein & Aus

• Gallneukirchen
2016: 12,41 Mio. € Ein & Aus; 2017: 12,51 Mio. € Ein & Aus

• Goldwörth
2016: 1,41 Mio. € Ein & Aus; 2017: 1,33 Mio. € Ein & Aus

• Gramastetten
2016: 9,03 Mio. € Ein & Aus;
2017: 8,82 Mio. € Ein & Aus

• Haibach
2016: 1,48 Mio. € Ein & Aus; 2017: 1,46 Mio. € Ein & Aus

• Herzogsdorf
2016: 4,89 Mio. € Ein & Aus; 2017: 5,35 Mio. € Ein & Aus

• Kirchschlag
2016: 4,24 Mio. € Ein & Aus; 2017: 4.32 Mio. € Ein & Aus

• Lichtenberg
2016: 5,08 Mio.€ Ein & Aus; 2017: 5,20 Mio. € Ein & Aus

• Oberneukirchen
2016: 5,20 Mio. € Ein & Aus; 2017: 5,20 Mio. € Ein & Aus

• Ottenschlag
2016: 0,98 Mio. € Ein & 1,03 Mio. € Aus; 2017: 0,95 Mio. € Ein & 1,04 Mio. € Aus

• Ottensheim
2016: 9,31 Mio. € Ein & 9,25 Mio. € Aus; 2017: 9,19 Mio. € Ein & Aus

• Puchenau
2016: 8,49 Mio. € Ein & 8,48 Mio. € Aus;
2017: 8,32 Mio. € Ein & Aus

• Reichenau
2016: 2,92 Mio. € Ein & 2,98 Mio. € Aus; 2017: 2,87 Mio. € Aus & Ein

• Reichenthal
2016: 3,08 Mio. € Ein & Aus; 2017: 2,80 Mio. € Ein & 2,92 Mio. € Aus

• Schenkenfelden
2016: 2,97 Mio. € Ein & 2,99 Mio. € Aus; 2017: 2,56 Mio. € Ein & 2,71 Mio. € Aus

• Sonnberg
2016: 1,57 Mio. € Ein & Aus; 2017: 1,52 Mio. € Ein & Aus

• St. Gotthard
2016: 2,37 Mio. € Ein & Aus; 2017: 2,45 Mio. € Ein & Aus

• Vorderweißenbach
2016: 3,89 Mio. € Ein & Aus; 2017: 3,76 Mio. € Ein & Aus

• Zwettl
2016: 2,86 Mio. € Ein & Aus; 2017: 2,76 Mio. € Ein & 2,87 Mio. € Aus

Es fehlen: Eidenberg & Walding

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