Zusammenarbeit
Zwettl und Hellmonsödt verhandeln über Kooperation

Foto: Lenzenweger
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Eine Kooperation der beiden Gemeinden ist wahrscheinlich. Die Opposition fühlt sich schlecht informiert.

URFAHR-UMGEBUNG (fog). Die Themen Kooperation oder gar Fusion waren nach der Fusion von Schönegg mit Vorderweißenbach im Bezirk wenig präsent. Vom Land OÖ kam in letzter Zeit nur indirekter Druck, indem es die Gemeinden zu 20-prozentigen Personalreduktionen in der Verwaltung aufgefordert hatte. Die 20 Prozent wurden von Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) aber nur als "Diskussionsgrundlage" gesehen. Grundsätzlich ist Hiegelsbergers Position: "Der oö. Weg ist nicht die Anordnung von Fusionen, sondern die Erleichterung von freiwillig angestrebten Kooperationen." Nun kündigt sich zwischen Zwettl und Hellmonsödt aber eine Kooperation an.

Bürgermeister im Gespräch

"Es gibt Gespräche mit Hellmonsödt, gemeinsame Abläufe durch eine Spezialisierung zu verbessern", bestätigt der Zwettler Bürgermeister Roland Maureder (ÖVP). Aber er will es nicht an die große Glocke hängen, sondern dem Gemeinderat fertige Verhandlungsergebnisse auf den Tisch legen. Das gefällt vor allem den Zwettler Grünen nicht, die stark für eine Kooperation mit Hellmonsödt sind. "Es braucht eine mutige Lösung", sagt Rainer Lenzenweger (Grüne). Er betont, dass das Bürgerservice nicht darunter leiden solle. Am sinnvollsten hält er eine Kooperation bei den Bauabteilungen. "Denn das Baurecht ist schon so komplex, dass es von einem kleinen Gemeindeamt kaum zu bewältigen ist. In einer größeren Bauabteilung könnte ein Jurist oder eine spezialisierte Fachkraft sicherlich effektivere Arbeit leisten, für mehr Rechtssicherheit sorgen und den Behördenweg verkürzen." Der Grüne hält es für nicht ausgeschlossen, dass beide Gemeinden nur mehr einen Amtsleiter haben.

Auch Herbert Enzenhofer (SPÖ) sieht eine Kooperation mit Hellmonsödt positiv. "Grundsätzlich wird es künftig nicht anders gehen. Mit dem Standesamt funktioniert es. Da haben wir zwei spezialisierte Mitarbeiter in Vorderweißenbach, die sich gut bei allen Formen der Partnerschaften, auch internationalen auskennen."

Kleingemeinden

Obwohl Zwettl und Hellmonsödt mit zirka 1.750 und 2.300 Einwohnern keine großen Gemeinden sind, gäbe es mit Sonnberg, das gerade seinen 1.000. Bürger begrüßt hat, eine viel kleinere Nachbargemeinde. Sein Zentrum besteht lediglich aus dem Gemeinde- und Feuerwehrhaus. Es gibt kaum Infrastruktur. Die Sonnberger gehen in Hellmonsödt zur Kirche oder spielen dort bei der Blasmusik. Die Sonnberger Kinder besuchen in Zwettl die Schule oder den Kindergarten.
Aber: "Wir haben vor Kurzem eine Fusion mit einer Nachbargemeinde in der ÖVP-Klausur ausgeschlossen", sagt Bürgermeister Leopold Eder. Kooperationen mit Nachbargemeinden gäbe es, so Eder, jetzt beim Kindergartenbau in Hellmonsödt und bei Bauhofgeräten.

Auf der anderen Seite des Bezirks gibt es mit Goldwörth (840 Einwohner) eine noch kleinere Gemeinde als Sonnberg, aber auch da sind die Fusionsgelüste nicht stark ausgeprägt.
"Wenn, dann am ehesten mit Feldkirchen", sagt Bürgermeister Johann Müllner (ÖVP). Beim Abwasser- und Abfallverband wird kooperiert. Und: Zehn Feldkirchner Kinder werden im Herbst den Goldwörther Kindergarten besuchen.
Abgelehnt haben die Goldwörther die Bauhofkooperation mit Ottensheim und Puchenau. "Das hätte uns 160.000 Euro im Jahr gekostet. Jetzt zahlen wir nur 20.000 Euro. Das wäre sinnlos", sagt Müllner.

Zur Sache:

• Geplatzte Fusion 2017
Vor zirka zwei Jahren ist die Gemeindefusion zwischen Reichenau (1.329 Einwohner), Haibach (904 EW) und Ottenschlag (539 EW) nicht zustande gekommen. Die drei Gemeinden haben zwar nur ein Gemeindeamt mit gemeinsamer Verwaltung, aber zum Beispiel drei Bauhöfe. Die beiden kleineren Gemeinden wehrten sich bisher gegen eine Fusion. Allerdings werden die Karten im Wahljahr 2021 neu gemischt, weil in Haibach Bürgermeister Josef Reingruber (ÖVP) nicht mehr bei der Wahl antritt.

Gelungene Fusion 2018
2018 hat die Ex-Rohrbacher Gemeinde Schönegg mit Vorderweißenbach fusioniert. Von diesem Zusammenschluss wird nur Positives berichtet. Vorderweißbach bekam neben den rund 500 neuen Einwohnern auch zirka 100 Arbeitsplätze dazu.

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