Entsorgungsunternehmen Zellinger
Abfallwirtschaft hat sich stark verändert

Jürgen Humer führt das Unternehmen in vierter Generation. | Foto: Zellinger
  • Jürgen Humer führt das Unternehmen in vierter Generation.
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WALDING. Jürgen Humer führt das Waldinger Entsorgungsunternehmen Zellinger bereits in vierter Generation. DerGeschäftsführer spricht im Interview unter anderem über die Entwicklung in der Branche.

Mit Müll zu arbeiten klingt ja erstmals nicht so verlockend. Was ist das Spannende in dem Berufsfeld?
Das Spannende in der Entsorgungsbranche ist, dass aus Müll wieder etwas gemacht wird. Wir sind in der Recyclingwirtschaft angelangt. Wir müssen in Kreisläufen denken, wenn wir noch weiter so einen schönen grünen Planeten haben möchten. Mit Müll wollte früher keiner etwas zu tun haben. In den letzten Jahren hat sich hier aber extrem viel getan. Heute gibt es dementsprechende Ausbildungen auf universitären Ebenen. Das Wissen und die Technologien sind weit vorangeschritten.

Zellinger beschäftigt sich schon seit über 50 Jahren mit der Müllentsorgung. Kann man früher und heute noch vergleichen?
Das heutige Konsumverhalten und die daraus resultierende Wohlstandsgesellschaft stellt die Abfallwirtschaft vor zahlreiche Herausforderungen. Einerseits ändern sich die Abfallmengen und deren Zusammensetzung, andererseits die logistischen und verwertungstechnischen Maßnahmen. Wir haben eine lange Entwicklung im Unternehmen. Von Scherbenhaufen und Löchern, in denen Müll vergraben wurde, über Deponien bis hin zu geregelten Abfuhren. Zu der jeweiligen Zeit hatte alles seinen Sinn – immer dem Stand der Technik entsprechend. Nachdem das Zeitalter der Deponien in Oberösterreich 2004 Geschichte war, haben wir die Biogasanlage gebaut. Rund um diese ist der heutige Öko-Park entstanden. Wir haben uns vom Sammler und Deponiebetreiber zum "Fullsize"-Anbieter entwickelt.

Ihr Slogan ist: "Wir geben dem Müll im Viertel einen Wert". Wie kann man das verstehen?
Wir geben dem Müll definitiv einen Wert. Ein gutes Beispiel ist Biomüll. Hier holen wir Fremdstoffe raus, so dass nur mehr Biogenes übrig bleibt. Bei der Gärung entsteht Biogas, welches wiederum der Treibstoff für Motoren ist, die Energie erzeugen – sowohl Wärme als auch elektrische Energie. Wir versorgen damit unseren Standort und auch weitere Haushalte.

Nachhaltigkeit ist bei Zellinger ein großes Thema...
Nachhaltig ist schon alleine, dass wir ein Unternehmen sind, das sich seit Jahrzehnten am Markt immer wieder weiterentwickelt. Nachhaltigkeit heißt für mich aber auch Kunden- und Lieferantentreue und die Unterstützung der Vereine in der Region. Wir geben hier viel zurück: Einerseits, dass wir Personal freistellen, wenn zum Beispiel ein Feuerwehreinsatz ist, und andererseits durch Sponsoring.

Sie haben 2018 die Geschäftsführung übernommen – auf welche Projekte sind Sie besonders stolz?
Der Öko-Park ist sozusagen mein Baby. Ich durfte mich dort entfalten und das Projekt ist auf jeden Fall gelungen. Aber nicht mir alleine – in einem Unternehmen macht man nichts alleine. Man ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Ich bin stolz darauf, dass ich es hinbekommen habe, die Organisation im Unternehmen zu verändern und die Aufgaben zu verteilen. Großartig finde ich auch das Betriebsklima bei uns.

Wenn man in die Zukunft blickt: Wo geht die Reise von Zellinger hin?
Das ist genau die Frage, die man sich als Unternehmer täglich stellt. Wir werden uns immer wieder weiterentwickeln in der Kreislaufwirtschaft. Das stellt auch unser Hauptsegment dar. Einige Projekte sind derzeit in Planung. Was ich auf jeden Fall schon verraten kann ist, dass am Standort in Gerling ein neues Unternehmen in der Recycling-Industrie entstehen wird, an dem wir uns beteiligt haben.

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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