Gastro-Projekt
Tourismusschule verlegte das Klassenzimmer zum Wirt

V. l.: Gerold Royda, Thomas Mayr-Stockinger, Karl Wögerer, Jana Kroiß und Herbert Panholzer bei der Pressekonferenz in Feldkirchen. | Foto: BRS
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Einen Tag lang in die Rolle eines Gastwirts schlüpfen. Diese Gelegenheit hatten kürzlich 21 junge Damen und Herren der Tourismusfachschulen Bad Leonfelden beim Projekt „Schule macht Wirtshaus“.

FELDKIRCHEN. Die Absolventen führten dabei vollkommen selbständig den Betrieb von KultiWirte-Obmann Karl Wögerer in Feldkirchen. „Wir wollen den Abgängern der Tourismusschulen bereits vor deren Abschluss die Chancen in der Branche aufzeigen und sie für eine Gastro-Karriere begeistern“, sagt Wögerer.

Vielfältige Aufgaben erledigt

„Jung, wild und hungrig auf mehr! Das sind wir und daher auch dieses Motto“, erzählt Schülerin Jana Kroiß aus Freistadt. Sie war als Head of Team für den gelungenen Ablauf sowohl in der Küche als auch beim Service hauptverantwortlich. Die jungen Nachwuchskräfte haben sich für dieses Projekt monatelang in der Schule vorbereitet. In der Küche waren die Schüler gefordert, ein viergängiges Menü auf die Teller zu zaubern. Im Service stand nicht nur die Betreuung der Gäste an, auch die Zusammenstellung der passenden Getränkebegleitung, das Erstellen der Einkaufs- und Bedarfsliste sowie der Menükarte und Tischdeko zählten zu den Aufgaben.

Herausforderung Personalsuche

Gerold Royda, österreichweiter Bildungsexperte für Gastronomie und Hotellerie sowie Fachgruppenobmann der oö. Hotellerie, lobt neben dem Engagement und der Begeisterung der jungen Leute vor allem die Ausbildungsqualität der Betriebe. „Wie bei vielen nationalen und internationalen Wettbewerben schon mehrfach bestätigt, können wir in Österreich und speziell in Oberösterreich auf einen topqualifizierten Fachkräftenachwuchs stolz sein“, so Royda. Gefordert sieht Fachgruppenobmann der oö. Gastronomie, Thomas Mayr-Stockinger, seine Branche jetzt vor allem auch bei der Rekrutierung der Akteure. „Es war schon vor der Pandemie eine Herausforderung, das erforderliche Personal zu finden. Corona hat die Situation noch drastisch verschärft, weil viele Mitarbeiter in andere Branchen ‚abgedriftet‘ sind“, sagt Mayr-Stockinger.

Projekt verspricht Erfolg

„Schule macht Wirtshaus“ wurde heuer zum dritten Mal durchgeführt. „Schon die bisherigen Veranstaltungen haben gezeigt, dass wir mit unserer Ausbildung genau die Kompetenzen und Fertigkeiten stärken, die in der Gastronomie und Hotellerie notwendig sind“, so Herbert Panholzer, Direktor der Tourismusschulen. Die Nachhaltigkeit des Projekts lässt sich auch anhand der Absolventen der Vorjahre belegen, verweist Panholzer darauf, dass mehr als 50 Prozent der Absolventen der 5-Jährigen und rund 60 Prozent der 3-Jährigen unmittelbar nach Schulabschluss in der Tourismusbranche – in den Bereichen Küche, Rezeption, Bar, Reisebüro sowie allgemein in elterlichen Betrieben – tätig wurden.

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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