"Brauchtum hat sich verändert"
Der traditionelle Heringsschmaus kam früher aus dem Kloster
BEZIRK (vom). Aschermittwoch stellt den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit der Kirche dar. Zugleich endet die Faschingszeit. Da früher der Konsum von rohem Fleisch als Verzichtsritual bekannt war, entwickelte sich aus diesem heraus die Tradition des Heringsschmauses, der traditionell am Aschermittwoch gegessen wird. Den Salzhering und den getrockneten Kabeljau bezog man früher von den Fischhaltungen der Klöster. "In den letzten 30 bis 40 Jahren hat sich die Tradition um den Heringsschmaus aber etwas verändert. Früher war dieser ein 'Arme-Leute-Essen'. Das gegenwärtig praktizierte Heringsessen verträgt sich genau genommen aber eher weniger mit dem christlichen Gedanken der Fastenzeit", erklärt der Volkskundler Alexander Jalkotzy. Der Brauch, am Aschermittwoch Heringsschmaus zu verspeisen, wird laut Jalkotzy heute in ganz Österreich und in Mitteleuropa gelebt. "Eine angenehme Begleiterscheinung des Herings ist die Entschlackung des Körpers nach dem Alkoholgenuss der Faschingszeit", so der Volkskundler.
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