Japanische Rinder fühlen sich in Oberneukirchen heimisch

Familie Pirngruber mit der Wagyu-Herde.
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OBERNEUKIRCHEN. Die Familie Pirngruber in Oberneukirchen ist vor allem durch die preisgekrönten "Naturöle Pauss" bekannt. Seit 2012 beschäftigt sich die Familie mit dem Anbau von Ölsaaten und stellt daraus die hochwertigen, kaltgepresste Öle (Leinöl, Hanföl, Mohnöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl) im eigenen Betrieb her. Nun ist ein neues "Hobby" hinzugekommen: Die Zucht der seltenen Wagyu-Rinder. Diese Rinderrasse stammt vom japanischen Kobe-Rind. Drei der insgesamt sieben Rinder der Familie sind reinrassige Kobe-Rinder mit japanischem Ursprungsnachweis. Die zwei Mutterkühe sind eine Kreuzung aus Kobe- und Hochlandrind. Ende Juli hat sich die neue Zucht um zwei kleine Kälber vergrößert – "Lea" und "T-Bone".

Hierzulande immer noch selten

Das Kobe-Rind war ursprünglich nur in Japan, in der Region Kobe beheimatet. Außerhalb Japans werden die Rinder häufig als Wagyu bezeichnet. Die Zucht wurde in den 90er Jahren zuerst in den USA und in Australien vorangetrieben, bevor die Tiere auch in Europa heimisch wurden. Da der Lebendexport verboten ist, werden echte, reinrassige Kobe-Rinder hierzulande mit exportierten Embryonen gezüchtet. Ihr Fleisch ist das teuerste Rindfleisch der Welt und zeichnet sich durch die mürbe Struktur und feine Marmorierung aus. Ein Kilogramm echtes Kobe-Rindfleisch kann schnell, abhängig von der Qualität, an die 300 Euro oder mehr kosten. Doch die Fleischvermarktung hat vorerst für die Familie Pirngruber nicht oberste Priorität: "Wir sehen die Zucht derzeit eher als Hobby, denn es dauert mindestens zwei Jahre oder länger, bis wir das Fleisch vermarkten können", erläutert Helmut Pirngruber. "Unser Ziel ist eine Herde mit ca. 15 Stück. Wir wollen also die Zucht vergrößern, aber im exklusiven, kleinen Rahmen." Das Kobe-Fleisch ist aufgrund seines gehobenen Preises sicherlich kein Massenprodukt, aber eine durchaus nachgefragte Spezialität in der gehobenen Gastronomie. Einen Markt dafür gebe es auf jeden Fall, ist Helmut Pirngruber überzeugt: "Es ist kein alltägliches Fleisch, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man sich zum Beispiel an einem besonderen Anlass einmal ein Kobe-Filet gönnt."

"Wir wollten etwas Außergewöhnliches."

Warum hat sich die Familie nun nach der jahrelangen Haltung von Milchkühen für die Haltung der wertvollen Rinderrasse entschieden? "Wir wollten einerseits außergewöhnliche Tiere, die nicht jeder hat, die aber zugleich pflegeleicht in der Haltung sind", so die Familie einstimmig. Die Züchtung von Kobe-Rindern ist in Österreich noch selten. Im Mühlviertel gibt es insgesamt drei Züchter. Da die Rinder in der Regel kleiner und leichter sind als normale Fleischrinder, dauert es vergleichsweise lange, bis die Tiere schlachtreif sind. Dennoch haben sie einen großen Vorteil: "Die Haltung ist unkompliziert. Die Tiere sind das ganze Jahr über draußen, denn es herrschen hier optimale Bedingungen." Ein weiterer Vorteil: Die Rinder sind sehr angenehme, ruhige Zeitgenossen, die es der Familie leicht machen, mit ihrer Entscheidung für die seltene Rasse mehr als zufrieden zu sein.

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