Lautlose Killer: Igelbabys sind in Gefahr (mit Audio)
Rasenmähroboter werden häufig zur tödlichen Falle für Igel und andere Kleintiere im Garten.
BEZIRK. Mähroboter sorgen in immer mehr Gärten für einen kurz geschorenen Rasen. So leise und bequem sie für die Gartenbesitzer auch sind: Sie können Igeln und anderen kleinen Tieren zum Verhängnis werden – die Artenvielfalt ist gefährdet. Der Naturschutzbund bittet daher, auf die elektronischen Gartenhelfer zu verzichten.
Schwere Verletzungen
In den Gebrauchsanweisungen findet sich regelmäßig der Hinweis, dass die Geräte nicht unbeaufsichtigt im Beisein von Kindern und Haustieren arbeiten dürfen. Dennoch kommt es bedauerlicherweise immer wieder zu Unfällen mit Kleinkindern. Für Igel sind diese Maschinen laut Naturschutzbund ebenfalls gefährlich, da die meisten Rasenroboter kleine Tiere nicht als Hindernis erkennen. "Die dämmerungs- und nachtaktiven Stacheltiere sind keine Fluchttiere, bei Gefahr rollen sie sich ein", so Julia Kropfberger vom Naturschutzbund. Junge Igel können dabei komplett überrollt und getötet werden. Größere Igel werden häufig durch die scharfen Klingen der Maschinen verletzt, wobei ihnen ganze Gliedmaßen oder große Teile ihres Stachelkleides abgetrennt werden können. Aber auch Reptilien und Amphibien wie Blindschleichen und Erdkröten, sowie Insekten und Spinnentiere sind durch die automatischen Rasenmäher bedroht.
Garten als Zufluchtsort
Die häufige Mahd durch Mähroboter verhindert, dass sich Blüten bilden können. Dadurch wird das Nahrungsangebot für Insekten und infolge für alle anderen Gartentiere knapper. "Umso dramatischer, da Gärten oft die letzten Rückzugsräume für Wildtiere darstellen", heißt es vom Naturschutzbund. Dieser appelliert daher auf Mähroboter zu verzichten, Blumenwiesen sowie Wildkräuterrasen im Garten anzulegen und diese mit der Handsense oder dem Handrasenmäher zu pflegen.
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