Oberösterreich zieht Bilanz über Qualität der Böden

Von links: Landesrat Rudi Anschober, Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker, Landesrat Max Hiegelsberger, Landesrat Elmar Podgorschek | Foto: Landwirtschaftskammer
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LINZ. Die Qualität der Böden in Oberösterreich ist durchwegs erfreulich: Die Bodenuntersuchungskampagne der Landwirtschaftskammer OÖ zeigt, dass sich 94 Prozent der auf Humus beprobten Ackerflächen in einem humosen bzw. stark humosen Bereich befinden. Der sorgsame und nachhaltige Umgang mit dem Boden ist die wichtigste Voraussetzung, um die vielfältigen Anforderungen der Gesellschaft zu erfüllen und die erfolgreiche landwirtschaftliche Produktion aufrechterhalten zu können. 

Flächen nicht "aushungern"

Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit mit einem bedarfsgerechten Nährstoffkreislauf ist der zentrale Fokus der Bauern und der Beratungstätigkeit der Landwirtschaftskammer OÖ mit der Boden.Wasser.Schutz.Beratung. Ökonomische und ökologische Parameter müssen gleichermaßen beachtet werden. Eine „Aushungerung“ der Böden durch Einsparung von Nährstoffen ist dabei ebenso wenig sinnvoll wie übertriebener, nicht bedarfsgerechter Einsatz von Betriebsmitteln. Die Flächen, die zur Produktion von Lebensmitteln zur Verfügung stehen, müssen gepflegt und ernährt werden. Von landwirtschaftlicher Seite wird intensiv am Schutz des Bodens gearbeitet. Denn schon ein geringer Verlust von wertvollem Oberboden macht eine jahrelange und intensive Anstrengung zum Wiederaufbau notwendig. „Mit der Teilnahme an verschiedenen Maßnahmen des Österreichische Umweltprogrammes ÖPUL, der Durchführung von Bodenuntersuchungen im Eigeninteresse, Veränderungen in der Fruchtfolge oder in der Bodenbewirtschaftung und der Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen betreiben die Bauern den bestmöglich machbaren Bodenschutz. So kann der gute Zustand unserer Böden weiterhin gewährleistet werden“, erläutert Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

Boden.Wasser.Schutz.Beratung setzt Schwerpunkte

Aus der Fülle von Themen rund um den Boden ergeben sich die Schwerpunkte in der Beratungs- und Versuchstätigkeit der Boden.Wasser.Schutz.Beratung. „Evergreens“ sind beispielsweise die seit Jahren durchgeführten Zwischenfruchtversuche. Hier kommen laufend neue Sorten und Kulturen auf den Markt, die getestet werden. Wichtig ist auch die Beratung zur Reduktion von Bodenverdichtungen. Schwerpunkte werden zudem bei der Düngung gesetzt. 

Boden wird weniger

Der Boden wird nicht nur in Österreich knapper, sondern weltweit, vor allem durch die Zunahme der Weltbevölkerung. Der Anteil des fruchtbaren Bodens in Quadratmetern pro Kopf nimmt von Jahr zu Jahr deutlich ab. 
Die Prognose für 2050 ist noch sehr vage formuliert – weniger was die Weltbevölkerung betrifft – sondern eher, ob die Ackerfläche dann auch noch 1,4 Milliarden Hektar sein wird. „Eine Fläche so groß wie ein Fußballfeld muss dann ausreichen, um die Bedürfnisse von sechs Menschen decken zu können. Die wachsende Weltbevölkerung hat weitreichende Folgen: Es wird mehr Raum beansprucht, der Bedarf an Lebensmitteln steigt und auch die Nachfrage nach Energie erhöht sich. Alle diese Folgen sind direkt oder indirekt mit dem Anspruch an die Ressource Boden verknüpft“, betont Landesrat Elmar Podgorschek. 
Vor allem in den letzten Jahren hat sich die Boden.Wasser.Schutz.Beratung vermehrt mit dem Thema Bodenverlust auseinandersetzen müssen. Starkregenereignisse haben Schäden hinterlassen, die nicht nur die Landwirtschaft enorm betroffen haben. Auch Kommunal- und Privatflächen sind mitunter in Mitleidenschaft gezogen worden und haben den emotionalen Druck auf die landwirtschaftlichen Betriebsführer stark erhöht.

Lebendiger Teil des landwirtschaftlichen Betriebes

Vereinfacht gesehen ist unser Boden ein Konglomerat aus Luft, Wasser, mineralischer und organischer Substanz. Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass der Boden ein lebendiges System darstellt. In einer Hand voll belebter Erde finden sich mehr Lebewesen als es Menschen auf dem Globus gibt. „Der Boden ist für die Landwirtschaft nicht nur Ertragsgrundlage, sondern auch lebendiger Teil des landwirtschaftlichen Betriebes. Er ist Lebensraum und Produktionsgrundlage zugleich. Die Produktionsfunktion des Bodens – sie steht aus Sicht der Landwirtschaft im Vordergrund – kann nur im Einklang mit den Funktionen Wasserreinigung, Nährstoff- und Kohlenstoffkreislauf und Biodiversität funktionieren. Nur dann bleibt die Bodenfruchtbarkeit für Generationen aufrechterhalten“, erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.

Stopp der Versiegelung


Jeden Tag wird in Oberösterreich die Fläche von vier Fußballfeldern zur Versiegelung umgewidmet. Österreichweit ist das im Durchschnitt der letzten Jahre eine Fläche von 16,1 Hektar pro Tag, allein im Jahr 2015 waren es 6,7 Hektar durch Bau und Verkehrsflächen sowie 7 Hektar für Betriebs-, Erholungs- und Abbauflächen. „Diesen Trend wollen und müssen wir aufhalten! Was vor 20 Jahren erfolgreich im Bereich Wasser und Luft gestartet wurde, müssen wir heute auch beim Bodenschutz schaffen. Das ist eine Existenzfrage, denn ohne gesunde Böden – kein Leben", so Umwelt-Landesrat Rudi Anschober.

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