Verärgerte Skifans saßen zum Start der Hahnenkammabfahrt noch im Zug
Laut den ÖBB hatte ein betrunkener Randalierer in Kitzbühel einen Zug lahmgelegt und ein Chaos verursacht. Hunderte verärgerte Fans verpassten das Rennen.
KITZBÜHEL/REICHENTHAL. "One Hell Of A Ride" – das galt nicht nur für die Abfahrer auf der berühmt-berüchtigten Streif. Eine 22-köpfige Gruppe Skifans aus Reichenthal erlebte quasi auch einen Höllenritt am Tag des Hahnenkammrennens, das sie live miterleben wollten. Doch zum Start der Abfahrt um 11.30 Uhr standen sie mit dem Zug im Niemandsland in der Nähe des Bahnhofs Kirchberg, ein Nachbarort von Kitzbühel. Der völlig überfüllte Zug stand laut Fahrgäste 20 Minuten still und die Türen wurden nicht geöffnet. Als sie dann doch aufgingen machten sich die verärgerten Reichenthaler auf ins nächste Wirtshaus in Kirchberg, um sich noch den Rest des Rennens im Fernsehen anzusehen. Um 14 Uhr nahmen sie schließlich ein Taxi nach Kitzbühel um noch ein wenig vom Ambiente des Rennens mitzubekommen.
Schadenersatzforderungen
Bereits um 5.20 Uhr hatten die Reichenthaler den Zug in Freistadt genommen. Das ÖBB-Kombiticket mit der Eintrittskarten für das Rennen kostete 120 Euro pro Person. Ein paar Personen aus der Reichenthaler Gruppe sind rechtsschutzversichert und werden Schadenersatz einfordern. Ab Wörgl soll der Zug völlig überlastet gewesen sein, so die Fahrgäste. Außerdem sollen die ÖBB mit dem Ansturm der Leute völlig überfordert gefordert gewesen sein, so die Schilderungen. Das Bilderbuchwinterwetter lockte viele an.
Randalierer in Kitzbühel
Die ÖBB sehen sich nicht schuldig an der Verspätung, obwohl sie bedauern, dass ihre Fahrgäste das Rennen verpassten. Denn: "Im Bahnhof Kitzbühel hat ein betrunkener Randalierer den sogenannten UIC-Stecker eines Zuges beschädigt", sagt ÖBB-Pressesprecher Karl Leitner. Der Zug konnte von der Haltestelle Kitzbühel nicht mehr weiterfahren, was sich auf nachfolgende Züge ausgewirkt hätte, so die ÖBB. Ein Schienenersatzverkehr hätte nicht mehr eingerichtetet werden können. Überfordert seien sie nicht gewesen, weil 7.000 zusätzliche Plätze zur Verfügung standen. Zu den Schadenersatzforderungen sagt Leitner: "Wir haben die Sache an die Beschwerdestelle weitergeleitet. Diese wird überprüfen, wie wir die geschädigten Fahrgäste entschädigen können."
Für den morgen anstehenden Nachtslalom in Schladming mit veraussichtlich 50.000 Zuschauern sieht Leitner kein Problem: "Das ist zu 99 Prozent reibungslos verlaufen in den letzten Jahren."
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