Viele Motorradfahrer kamen im April in Urfahr-Umgebung zu Sturz

Josef Kolberger ist der Präsident des ETC Treffling. Er fährt seit seinem 18. Lebensjahr Motorrad und war früher Rennfahrer. | Foto: Kolberger
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  • Josef Kolberger ist der Präsident des ETC Treffling. Er fährt seit seinem 18. Lebensjahr Motorrad und war früher Rennfahrer.
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URFAHR-UMGEBUNG (fog). Im überdurchschnittlich schönen April ereigneten sich im Bezirk schon mehrere schwere Crashs mit teils schwerverletzten Motorradfahrern – zweimal auf der Rohrbacher Straße (B127), einmal auf der Leonfeldner Straße (B126) und einmal beim Kreisverkehr Simling (Gemeinde Engerwitzdorf). Bei den Unfällen handelte es sich einmal zum Beispiel um einen klassischen Auffahrunfall im abendlichen Kolonnenverkehr beim Dürnbergtunnel in Ottensheim, aber zweimal verloren die Biker die Kontrolle über ihr Gerät, so einmal in Glasau (Gemeinde Hellmonsödt) Anfang April und erst vergangene Woche in Gerling (Gemeinde Herzogsdorf). Schwere Verletzungen zogen sich die Lenker teils zu, zum Beispiel ein offener Beinbruch.

"Überhöhte Geschwindigkeit"

Für die Polizei liegen die Ursachen klar auf der Hand: "Natürlich spielt der spontane Frühlingsbeginn eine Rolle, aber die Ursachen sind großteils überhöhte Geschwindigkeiten und Selbstüberschätzung", sagt der stellvertretende Bezirkskommandant Erwin Pilgerstorfer. Zur Raserstrecke habe sich die Böhmerwaldstraße (B38) entwickelt, die auch stärker überwacht werde. Auf den schönen Mühlviertler Strecken, wie etwa von Waxenberg nach Helfenberg, durchs Gusental nach Reichenau, von Grein nach Dimbach oder zwischen Gutau und St. Leonhard seien vor allem "Cruiser" (Harley Davidson, etc.) unterwegs. Die Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung reagiert bereits auf die Unfälle. "Wir haben verstärkte Kontrollen angeordnet", betont die zuständige Referentin Andrea Außerweger, die auch vor riskanten Überholmanövern warnt.

Sturz in der "Pip-Kurve"

Ein 61-jähriger Engerwitzdorfer (Name ist der Redaktion bekannt) stürzte vor 14 Tagen mit seinem Motorrad auf der B125 in der sogenannten "Pip-Kurve" (Gemeinde Engerwitzdorf). Er brach sich das Schlüsselbein und den Mittelfinger. "Ich war an dem Montag von der Arbeit in Ansfelden auf dem Nachhauseweg und war durch den vielen Verkehr wahrscheinlich genervt." Schließlich wollte der Engerwitzdorfer einen Pkw überholen, der gerade hinter einem der vielen Radfahrer auf der B125 langsam den Berg hinauffuhr. "Ich gab Gas und die Maschine ist mir leider vorne aufgestiegen. So etwas ist mir bis jetzt noch nicht passiert." Als das Vorderrad wieder am Boden aufkam, hatte der 61-Jährige das Motorrad verrissen. "Das ging so schnell", schildert er.

ETC Treffling plant Sicherheitsfahrtraining

Die BezirksRundschau erkundigte sich beim Präsident des Motorradvereins ETC Treffling, Josef Kolberger, weshalb es heuer bereits so viele Unfälle mit Bikes gab. "Die Motorradfahrer sind noch in den Startlöchern. Außerdem sind die Straßenverhältnisse im Frühjahr durch Split und Staub zum Teil schlechter." An die Geschwindigkeiten der Motorräder müssten sich alle Verkehrsteilnehmer wieder erst gewöhnen, so Kolberger. Für den Engerwitzdorfer haben unübersichtliche Kurven und vor allem Rechtskurven das meiste Gefahrenpotenzial. Der ETC-Treffling reagiert auf die vielen Unfälle mit Bikern: "Wir veranstalten spätestens nächstes Frühjahr ein Fahrsicherheitstraining", so Kolberger. Auch die richtige Schutzkleidung sei oft entscheidend, meint der 52-Jährige.

Unfallstatistik ÖAMTC für Motorräder in UU:

Der ÖAMTC OÖ verzeichnet für folgende Unfallstatistik bei den Motorrädern:
2012: 1 Toter, 7 Schwerverletzte (SV), und 20 Leichtverletzte (LV)
2013: 1 Toter, 13 SV, 16 LV
2014: 3 Tote, 18 SV, 19 LV
2015: 0 Tote, 5 SV, 24 LV
2016: 3 Tote, 12 SV, 16 LV
(Für 2017 & 2018 noch keine genauen Zahlen, aber keine Toten)

Empfehlungen des ÖAMTC:

• Gerade am Beginn der Saison sollte es „langsam“ angegangen werden. Straßen könnten noch verschmutzt oder feucht sein und die Fahrpraxis muss erst langsam angepasst werden.
• Schutzausrüstung: Leider fahren immer noch einige Motorradfahrer mit unzureichender Schutzausrüstung. Wichtig ist, immer mit Vollschutz (Schutzhelm, -jacke, -hose oder Schutzkombi, Handschuhen und Stiefel) unterwegs zu sein.
• Reserven einbehalten
• Abstand halten
• Gefahren erkennen

Josef Kolberger ist der Präsident des ETC Treffling. Er fährt seit seinem 18. Lebensjahr Motorrad und war früher Rennfahrer. | Foto: Kolberger
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