49 Asylwerber in Urfahr-Umgebung in Lehre
Urfahraner Unternehmen, die Asylwerber ausbilden, werden von der Wirtschaftskammer unterstützt.
URFAHR-UMGEBUNG (fog). Seitdem die ÖVP/FPÖ-Bundesregierung klar machte, dass auch Asylwerber innerhalb einer Lehre vor einer Abschiebung nicht sicher sind, läuten bei einigen Urfahraner Betrieben die Alarmglocken. Auch die Wirtschaftskammer Urfahr-Umgebung bedauert diese Lösung, denn gerade im Bezirk sei es äußerst schwer Lehrlinge zu bekommen. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) Linz befanden sich Ende August 49 Asylwerber in UU in einer Lehrausbildung. "Das ist eine beachtliche Anzahl", sagt Franz Tauber, WKO-UU-Geschäftsleiter.
Leitfaden der WKO
Die Wirtschaftskammer gibt nun den Urfahraner Betrieben Unterstützung, die gerade Asylwerber ausbilden. "Wir haben einen eigenen Leitfaden entwickelt, welche Möglichkeiten die Betriebe haben. Die Unternehmer können sich an unsere Servicestelle wenden." Betroffen sind vor allem Asylwerber in einer Lehre, die entweder einen negativen Asylbescheid bereits erhalten haben, gerade in Berufung sind oder noch keinen Asylbescheid bekommen haben.
Keine Probleme gibt es für asylwerbende Lehrlinge mit einem positiven Asylbescheid.
"Ich finde es schade, weil viele offene Lehrstellen nicht mit jungen Leuten besetzt werden können, die sich dafür interessieren", sagt Elisabeth Bierma von der Firma Sano in Lichtenberg, die selbst gerade einen Asylwerber ausbildet.
Amigo@work
Elisabeth Bierma ist im Arbeitskreis "Standort-Entwicklung". Darin befinden sich neben Kammer- und Regionsvertretern auch Urfahraner Unternehmen. Daraus ist unter anderem die Zusammenarbeit mit der Caritas SOS Menschenrechte entstanden, beziehungsweise das Projekt "Amigo@work". Einige Betriebe im Bezirk hatten bereits Mentoring-Partnerschaften. Das heißt, Asylwerber, die auf Lehrstellensuche waren, konnten 20 Stunden lang einen Betrieb kennenlernen. Firmen wie das Autohaus Bad Leonfelden, Diakoniewerk Gallneukirchen, Haider Garten Feldkirchen, Honeder Engerwitzdorf, Lagerhaus Walding und M-TRON Bad Leonfelden machten mit. Beim Lagerhaus Walding ergab sich sogar eine Lehrstelle daraus.
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