Igelschutz –Das müssen Sie wissen
Seit Wochen zeigt sich der Herbst von seiner goldenen Blätterpracht, die sich auf zahlreichen Wegen verteilen. Darunter verkriechen sich gerne mal unsere stacheligen Freunde die Igel, die dann auch schnell mal übersehen werden. Um den Igel vor stark befahrenen Straßen und natürlichen Fressfeinden zu schützen, bietet sich unsere menschliche Hilfe an. Und wie es am besten gelingt erfahren Sie hier.
Nur bei Krankheit ins Haus holen
Zuallererst ist es besonders wichtig zu klären, dass der Igel nur ins Haus geholt wird, wenn es sich um einen kranken oder ein zu jungen Igel handelt. Denn erst dann kann sich der Igel selbst nicht mehr helfen und muss unter ständiger Kontrolle beobachtet und dementsprechend behandelt werden. Aus diesem Grund ist auch der Gang zum Tierarzt oder Igelschutzverein sehr wichtig, um ernsthafte Erkrankungen oder Behinderungen ausschließen zu können.
Wichtig: Ist das Tier krank, gilt es mit geeignetem Eigenschutz an das Tier heranzugehen. Kinder sollten in dieser Zeit vom Igel ferngehalten werden, da dieser sich sonst unnötigem Stress aussetzt.
Der richtige und umweltfreundliche Schutz
Ist der Igel gesund und kann sich dementsprechend selber versorgen, heißt es den Igel draußen in seinem natürlichen Umfeld zu schützen. Dafür eignen sich Hilfsmittel wie ein Igelhaus zum Schutz vor Fressfeinden und Umwelteinflüssen, Igelfutter zur Unterstützung der natürlichen Nahrungsaufnahme und Igel-Schmaus als Snack und Nährstoffreiche Nahrungsergänzung. All diese Hilfsmittel erhalten Sie im Fachmarkt für Tierbedarf in der Kleintierabteilung. Hauptsächlich gilt es aber den Igel weder einzusperren oder irgendwie zu verwöhnen. Denn viele vergessen, dass ein Igel ein sehr flinkes und robustes Tier ist, welches weiß sich selbst zu verteidigen.
Das ist zu beachten
Um von Anfang an keine Fehler zu machen und somit eventuell ein Igel zu schädigen, gilt folgende Regelung:
1. Ein Pflegeprotokoll mit Funddatum ( Uhrzeit und Gewicht) anlegen und sorgfältig führen
2. Geschlecht bestimmen, um nahelegen zu können, ob es sich um ein säugendes Muttertierhandelt: Weibchen haben ihr Geschlechtsorgan direkt am After, während Männchen einen häutigen Knopf in der Mitte der Körperhälfte besitzen.
3. Auf Verletzungen, Außenparasiten und Unterkühlungen untersuchen lassen und dementsprechend versorgen
4. Tierarzt und/oder Igelstation zur Hilfe aufsuchen
5. Kot für Untersuchungen sammeln
6. Schlafhaus einrichten (natürlich oder im Fachmarkt gekauft )
Es ist ebenso zu sagen, dass Igel, die von Anfang an gut klar kommen, also ein gutes Umfeld haben, nicht mitgenommen werden sollen. Denn diese Igel kommen gut allein zurecht und benötigen die menschliche Hilfe nicht.
Fazit
Einen Igel durch die kalte Jahreszeit zu helfen bereitet uns Freude und gibt uns ein gutes Gefühl. Aber nicht alle Igel müssen gerettet und in menschliche Obhut genommen werden, denn nur die kranken und viel zu jungen Tiere benötigen unsere Hilfe. Und das gelingt uns schon mit wenigen Hilfsmittel und der ständigen Kontrolle beim Tierarzt.
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