Brauchtum im Advent
Die 13 Trolle der Berge Islands
In Island versüßen gleich 13 Weihnachtsmänner die lange Wartezeit auf den heiligen Abend.
TALLACH (ak). In der Advent- und Weihnachtszeit hat jede Region und jedes Land seine eigenen unterschiedlichsten Bräuche. In Island verkürzen 13 Nächte vor Weihnachten sage und schreibe 13 unterschiedliche Weihnachtsmänner die Zeit auf das Weihnachtsfest.
Ungezogene Trolle
Eigentlich sind die 13 Weihnachtsmänner Trolle. Ihre bösartigen Mutter Grýla lässt nur im Dezember jeden Tag einen von ihnen den Weg von der Höhle zu den Menschen antreten. Ab dem 12. Dezember treiben dann die Weihnachts-Trolle ihr Unwesen.
Zur Abschreckung
„Wie bei uns in Kärnten der Krampus, dienen diese Weihnachtsmänner in Island als Abschreckung für unartige Kinder”, erklärt Hekla Hattenberger Hermundsdottier, die in Island aufgewachsen und der Liebe wegen nach Kärnten gezogen ist.
Ähnlich dem Nikolo bei uns, legen die Kinder an jedem der 13 Abende ihre Schuhe vor die Tür oder das Fensterbrett und hoffen auf Süßigkeiten. Wer das Jahr über nicht brav war, kann schon das ein oder andere mal eine Kartoffel in seinem Schuh finden.
„In den letzten Jahren sind diese "kleinen Gaben" vor Weihnachten etwas ausgeartet. die Süßigkeiten sind richtigen Geschenken gewichen.” (Hekla Hattenberg Hermundsdottier)
Anzutreffen sind diese Weihnachtsmänner nur bei Festen und ziehen nicht wie Nikolaus und Krampus von Haus zu Haus.
Die Namen der 13 Weihnachtsmänner:
Stekkjastaur - Schafschreck
Giljagaur - Schaumschuft
Stúfur - Kurzer
Pvörusleikir - Löffellecker
Pottaskefill - Kesselkratzer
Askasleikir - Schüssellecker
Hurðaskellir - Türentreter
Skyrgámur - Skyrschlung
Bjúgnakrækir - Rauchwursträuber
Gluggagægir - Fensterglotzer
Gáttaþefur - Türschlitzschnüffler
Ketkrókur - Keulenklauer
Kertasníkir - Kerzenschnorrer
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