Rosegg
Eine große Suche nach einer verschollenen Römer-Siedlung
Im Herbst will man sich auf die Suche nach verlorener Siedlung machen. Vizebürgermeister Michael Waldher erklärt das Vorhaben.
ROSEGG. Eventuell ist die Marktgemeinde im Rosental schon bald um eine weitere Attraktion reicher. Neben der Keltenwelt in Frög (Friedhof aus der Keltenzeit, Anm.) vermuten Wissenschaftler einen weiteren historischen Schatz im Boden der Gemeinde.
Römische Siedlung
Laut dem Rosegger Vizebürgermeister Michael Waldher (SPÖ) soll zwischen Ludmannsdorf und Emmersdorf "mit ziemlicher Sicherheit eine römische Siedlung liegen". Waldher – selbst ein durchaus aktiver Hobbyarchäologe, dem etwa in Maria Saal schon einige wertvolle Funde gelungen sind – weiter: "Es hat schon römische Funde bei uns in der Gemeinde gegeben und zwar in Frojach, wo das sogenannte ,Gehänge von Frojach‘ entdeckt wurde." Jetzt geht es darum das Erdreich unter einem Maisfeld bei Emmersdorf zu untersuchen. "Es hat hier schon vor ein paar Jahren Untersuchungen des Österreichischen Archäologischen Instituts gegeben, aber nur von kleinen Parzellen. Da hat man gesehen, dass es dort Feinstrukturen gibt. Die Frage nun ist: Wie groß war die vermutete Römersiedlung wirklich?", weiß Waldher.
Es wird nicht gegraben
Speziell bei der Suche: Es soll nicht gegraben werden. Waldher: "Als Methode wird eine nicht invasive Methodik angewendet. Es wird quasi ein Röntgenbild des Bodens erstellt und dann schaut man, was sich darunter befindet." Die Anrainer sind laut Waldher schon über die Maßnahmen informiert. "Der Startschuss soll erfolgen, nachdem der Mais am Feld geerntet ist."
Geförderte Suche
Ein entsprechender Antrag wurde im Rosegger Gemeinderat einstimmig angenommen. Die wissenschaftlichen Arbeiten sind vom Bundesdenkmalamt bewilligt und werden von diesem mit einer Förderung von 9.500 Euro unterstützt. Fünf bis zehn Prozent davon trägt die Gemeinde Rosegg.
Wissenschaftliche Details
Bei den Arbeiten – im Fachjargon spricht man von "geophysikalischen Messungen" – sollen eine Reihe von Fragen geklärt werden. Unter anderem soll die Ausdehnung der Siedlung sowie die Lage möglicher Grabfelder eruiert werden. Weiterhin sollen Gebäudestrukturen erfasst werden. Die Arbeiten gehören zu einem Gesamtprojekt zur römerzeitlichen Besiedelung in Schiefling, Velden und Rosegg.
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