Fischparadiese in Gail & Co
Der Startschuss für die Fischereisaison 2018 fällt am 1. Mai – im Gailtal geht's schon eher los.
GAILTAL (nic). "Wir haben dieses Jahr schon viele Videos von laichenden Huchen in der Gail bekommen, das heißt sie vermehren sich stärker", erklärt Manfred Schmied, Obmann der Fischereigemeinschaft Egg.
Sorgenfalten auf der Stirn
Georg Krutzler, Leiter des Fischereireferats in Hermagor, bestätigt das aus seinem Erfahrungsbereich. Er weiß aber auch, dass andere Tiere den Fischern nach wie vor die Sorgenfalten auf die Stirn treiben.
Dass Fischotter und Kormoran nicht nur natürliche Feinde der Fische, sondern auch der Sport- und Hobbyfischer sind, lässt auch Bernhard Skina, Obmann des Sportfischvereins in Nötsch, eher düster dreinblicken. "Wir finden an unseren Teichen oft die Reste der Mahlzeiten des Fischotters", sagt er und hat sogar eine Art Petition an die Landesregierung verfasst, um das Thema in den Fokus zu rücken. Gespräche sind dort bereits terminiert.
Nach den langen Wintermonaten blicken die Fischer derzeit positiv auf den bevorstehenden Saisonstart. Während in Nötsch schon am kommenden Sonntag rund ums Sportheim gefischt wird, geht es in Egg zum offiziellen Termin am 1. Mai mit einem traditionellen Fest los.
Beide Obmänner wissen aus Erfahrung, dass diese Feste nicht nur der Start der Saison sind, sondern ein echtes Highlight. In Nötsch gibt es zudem im Juli bei den Teichen des Vereins in Emmersdorf ein zweites Fest für Familien.
Erfahrungsaustausch
Doch gerade zum Saisonauftakt kommen viele Fischer aus ganz Kärnten, um nicht nur um die Wette um die schwerste "Dobratschforelle" zu fischen, sondern auch zum Erfahrungsaustausch beim geselligen Beisammensein.
"Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir dabei durch die Unterstützung der Wirtschaftsbetriebe mit attraktiven Preisen einen großen Anreiz bieten können", sagt Bernhard Skina. Beim Teichfest in Emmersdorf darf sogar jeder, der das Fischen einmal ausprobieren möchte, sein Können versuchen. Übers Jahr laden die Sportfischer hier auch Kindergärten und Schulen in ihre private Idylle ein.
Während insgesamt Freude darüber herrscht, dass sich die heimischen Fischarten, wie Huchen und Äschen, wieder leicht vermehren, ist das Entsetzen immer wieder groß, wenn weite Teile der nachgesetzten Forellenbestände durch Fischotter maßgeblich dezimiert werden. "Das ist auch ein erheblicher finanzieller Verlust für unsere Vereine und Mitglieder", sagen Skina und Schmied unisono.
Zur Sache: Huchen leben in der Gail
Vereine: In Nötsch und in Egg/Hermagor gibt es jeweils einen Fischereiverein. Obmänner sind Bernhard Skina und Manfred Schmied.
Fischereireferat: Neben den Zuständigkeiten der BH Villach-Land und der BH Hermagor hat die Gemeinde Hermagor ein Fischereireferat. Leiter ist Georg Krutzler.
Fischarten: Neben den gesetzten Forellen gibt es gerade in Teichen und in der Gail zum Beispiel auch Huchen und Äschen. Die Bestandsprognose ist vorsichtig positiv.
Fischerei: Neben dem Angeln erfreut sich auch das Fliegenfischen in der Gail großer Beliebtheit.
Natürliche Feinde: Fischotter, Kormoran & Co. treiben den Fischern oft Sorgenfalten auf die Stirn.
Aktivitäten: Die Vereine laden gern zum Anfischen ein. In Nötsch findet dies am 29. April rund um den Sportplatz statt.
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