GTI-Vortreffen 2019
"Phasenweise war es grenzwertig"
Das oder besser die GTI-Vortreffen sind passé. Das Treffen steht an. Zeit, um Bilanz zu ziehen.
BEZIRK VILLACH. Das über mehrere Wochenenden anhaltende GTI-Vortreffen übertraf phasenweise die Erwartungen. In Velden sperrte man gleich mehrmals den Ort, am Faaker See spricht man von grenzwertigen Situationen.
Besonders schlimm
Besonders schlimm wäre das Wochenende vor zwei Wochen gewesen, erzählt Finkensteins Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP). "Die Situation war streckenweise grenzwertig", sagt er. Am letzten Wochenende, an dem man besser vorbereitet gewesen wäre, flaute es etwas ab, auch das nächste dürfte erfahrungsgemäß weniger werden, sagt Poglitsch. Betont aber, dass man "keine Prognosen" mehr abgeben möchte, "man weiß es einfach nicht", so der Gemeindechef.
Wie man weiterhin mit der Situation umgehen werde, wüsste er noch nicht vollends. Streckenweise wäre die Belastung, vor allem für die Einheimischen, eine "zu große" und "nicht annehmbar". Jedoch, "den ganzen Ort zu sperren wie in Velden ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss", sagt er.
Sperre in Velden
In der Wörthersee-Gemeinde Velden musste der Ort an jenem Wochenende gleich mehrmals gesperrt werden, schildert Bezirkshauptmann Bernd Riepan. Grund wären unkontrollierbarer Verkehr sowie Menschenmassen vor dem Casino gewesen. Wie man mit der teils "ausufernden" Situation in Zukunft umgehen werde, liege nun bei Land und Bund.
Alpenstraße in Villach
Das vorletzte Wochenende wäre auch in Villach das stärkste gewesen, berichten Touristiker.
"Das liegt vermutlich auch an der Schlechtwetter-Phase in der Zeit davor", schließt auch Stadtpolizeikommandant Erich Londer. Die Hotspots wären neben der Alpenstraße der Ribnighügel und Egg gewesen. In der Turbobrücke hingegen "war kaum etwas los", berichtet Londer. Zu dem GTI-Aufkommen auf der Alpenstraße berichtet er, dass 99 Prozent der Fahrer "sich die Gegend angeschaut" hätten. Lediglich ein Prozent hätte sich "daneben" benommen. Vergangenes Wochenende gab es zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen vor Ort.
Ballermann-Effekt
Seitens des Tourismus ist die Meinung zu den GTIs geteilt. Während Georg Overs, GF der Tourismusregion Villach-Faaker See-Ossiacher See, von einer "wirtschaftlichen Notwendigkeit" spricht, nennt es Gerhard Stroitz, Obmann des Tourismusverbandes Villach, eine Art "Ballermann-Effekt". "Wir werden die Geister nicht mehr los", sagt er. Es sei ein zweischneidiges Schwert, "Campingplätze und Privatvermieter freuen sich über volle Häuser, andere macht diese Art des Tourismus kaputt", sagt Stroitz. Ein Problem sieht er auch im negativen Image, das über Wochen hinweg medial transportiert werden würde: "Warum sollten Gäste herkommen, wenn das Einzige, was sie von der Region hören, GTIs und Harleys sind?", fragt er. GTI-Treffen und Harleys würden inzwischen die Vor- und Nachsaison einnehmen, "da bleibt nicht mehr viel Spielraum". Und, so Stroitz, "es wird es noch mehr werden".
Faaker See & Villach
Unter den Einheimischen wird das GTI-Treffen von vielen negativ bewertet, mit einer Belastung gleichgesetzt: "Der ganze Müll, eine Sauerei", sagt ein Anrainer aus Egg gegenüber der WOCHE. Andere freuen sich über den "Rummel". "Endlich ist was los", so eine junge Veldnerin.
--------Zur Sache
Übrigens: Einnahmen aus Verkehrsübertretungen (Strafen) fließen an die Stelle, die zur Erhaltung der Straße zuständig ist. Sprich für Vergehen auf Landesstraßen an das Land, Gemeindestraßen an die Gemeinde, Bundesstraßen an den Bund.
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