In der Gail fliegen die Fische auf Fliegen
Kötschach-Mauthen. (nic) Fliegen als Köder zum Fischen - damit verbindet Karl Zankl Kindheitserinnerungen. "Mein Vater hat mir so das Fischen beigebracht. Mit einer Angelrute aus Bambus und selbst präparierten Ködern," erinnert sich der 56-Jährige heute. Fliegenfischen ist ein edler Sport und für den Kötschacher ein lieb gewordenes Hobby, dem er gern mit seinem Freund Stefan Gratzer nachgeht. Der einzige Unterschied: Die Fische werden vorsichtig von Köder und Minihaken befreit und landen unversehrt wieder im Wasser.
2011 konnten beide ein 14 Kilometer langes Revier entlang der Gail und bis ins Lesachtal pachten. Schon vorher hatten sie sich um die Hege des naturbelassenen Reviers gekümmert. "Dazu gehört es auch, dass man eine kapitale 8-Kilo-Forelle rausfischt, weil sie zu alt ist und andere Fische verdrängt.," erklärt Karl Zankl. Bach- bzw. Regenbogenforellen sowie die vielerorts verschwundenen, aber überaus schmackhaften Eschen, lassen sich in in der wunderschönen Natur der Gail fischen.
"Die Eschen sind besonders bei unseren Nachbarn in Italien beliebt," verrät auch Kiwanis-Präsident Stefan Gratzer. Sie kommen zum Angelurlaub nach Kötschach und bekommen über die Freunde Tageskarten zum Fischen, müssen aber manchmal sanft überzeugt werden, die Fische wieder ins Wasser zu werfen. Das gehört halt zum Sportfischen dazu.
Bestimmte Fischarten werden zu bestimmten Tageszeiten geangelt und verlangen, sogar je nach Jahreszeit unterschiedlich, verschiedene Köder. Die werden zwar immer noch von Hand hergestellt, aber inzwischen kunstvoll aus Tierhaaren verschiedener Färbung gebunden.. Die Wahl der Fliege entscheidet neben dem Geschick des Anglers mit der sehr leichten Angelrute, die blitzschnell übers Wasser bewegt wird, über den Erfolg.
Und nicht zuletzt ist zweckmässige wasserfeste Ausrüstung ein Muss, denn in der wasserreichen und teils stürmischen Gail gibt's sonst schnell mehr als nasse Füsse. Das weiß auch schon Zankls Enkel Andre (4), der den Opi gern mit seinen kleinen Gummistifeln begleitet.
Und weil sie ihr Hobby mit anderen teilen, haben die Freunde Zankl und Gratzer unter dem Stichwort "Fliegenfischen Gailfluß" sogar eine Facebook-Seite eingerichtet.
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