Krapfen sind stets g'schmackig
Es gibt sie zum Glück nicht nur zur Faschingszeit, wenngleich "der Krapf" dann Hochsaison hat.
HERMAGOR (nic). Der wichtigste Tipp kommt gleich zu Beginn von Bäckermeister Hannes Kandolf. Er verrät: "Unfallfrei lässt sich ein frischer Krapfen am besten von der Lochseite aus anbeißen, denn dann bleibt die Marmelade im Gebäck."
Tipp zum Genuss
Wer das stets beachtet, läuft auch in der Faschingszeit beim Genießen nicht Gefahr, sich mit der klebrigen Füllung das Kostüm anzupatzen. Bevor es aber so weit ist, müssen Bäckermeister wie Hannes Kandolf erst einmal ihre Arbeit machen.
Jahrzehntelange Erfahrung kommt neben guten Zutaten den Krapfen zugute. "Einen Vorteig setzen wir schon am Tag vorher an, denn die Reifezeit (zehn Stunden) spielt für das perfekte Ergebnis eine große Rolle", verrät der 58-Jährige.
Auch das richtige Mehl ist eine ganz wichtige Komponente. Hier setzt Hannes Kandolf mit seinem Backteam auf regionale Produkte. Nicht jede Mehlsorte eignet sich zum Krapfen-Backen. Ein Hauch Rum verleiht dem Teig eine feine Geschmacksnote, wobei der Alkohol hier keine Rolle spielt.
Regionalität gilt auch für andere Zutaten, wie zum Beispiel die Eier. Das alles betrifft natürlich nicht nur die Krapfen, sondern alle Erzeugnisse aus der Hermagorer Backstube. Moderne Maschinen unterstützen die Arbeit und sorgen dafür, dass alle Krapfen gleich groß bzw. schwer sind.
Moderne Varianten
Konkurrenz hat der Marillen-Klassiker unter den Krapfen schon seit Jahren bekommen. Weit oben auf der Beliebtheitsskala stehen bei den Kandolfs unter anderem der Powidl-Krapfen, gefolgt von Schokoladen-, Himbeer-, Vanille-, Honig- und Zimtkrapfen.
Gebacken werden die Krapfen nicht im Ofen, sondern in einem 180 Grad heißen Spezialfett. Das Wenden des schwimmenden Gebäcks ist dabei ebenfalls wichtig und erklärt den hellen Streifen, der stets in der Mitte bleibt.
Weil jeden Tag frisch gebacken wird, hält der Krapfen daheim bei Raumtemperatur durchaus zwei Tage. Krapfen-Hochsaison ist zwei Monate lang rund um die Faschingszeit. Gefragt sind sie jedoch das ganze Jahr über. Auf Feiern dürfen sie kaum fehlen und werden dann auch gern in großen Stückzahlen bestellt. Sogar eine herzhafte Rezeptur hat Hannes Kandolf auf Wunsch schon einmal erfunden.
Ob das Gebäck mit oder ohne Staubzucker gefragt ist, bleibt dem persönlichen Gusto oder praktischen Erwägungen (dunkle Kleidung) überlassen. Beide Sorten sind im Angebot.
Runde Mehlspeise liegt voll im Trend
• Der "Krapfo" wurde schon im 9. Jahrhundert erwähnt und war beliebt.
• Der Teig muss rund zehn Stunden reifen, damit das Ergebnis optimal wird.
• Gebacken werden Krapfen schwimmend in 180 Grad heißem Spezialfett.
• Der Klassiker ist der mit Marillenmarmelade gefüllte Krapfen mit oder ohne Staubzucker.
• Varianten wie Powidl-Krapfen oder mit Vanillecreme, Himbeeren oder Schokolade gefüllte Mehlspeisen liegen voll im Trend.
• Die Hauptsaison der Krapfen umfasst etwa zwei Monate rund um die Faschingszeit. Im Gailtal sind sie das ganze Jahr über erhältlich.
• Der Legende nach entstand neuzeitlich der Krapfen durch Zufall. Die Wiener Köchin Cäcilie Krapf schoss ihrem Lehrbuben aus Ärger einen Germteigfladen nach, der aber im heißen Schmalztopf landete.
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