Warum St. Jakobs Kicker nicht in die Unterliga West wollen
Trotz fünf Punkte Rückstand heißt das Ziel der Rosentaler Aufstieg. Dafür gibt es nicht nur rein sportliche Gründe.
ST. JAKOB/ROS. (kofi). Während der Fußball in der 61.000-Einwohner-Stadt Villach in der Bedeutungslosigkeit dahinsiecht, tut sich in der 4.000-Einwohner-Gemeinde St. Jakob im Rosental Bemerkenswertes: Die Kampfmannschaft des örtlichen Vereins hat in der Unterliga Ost auf Rang 2 überwintert, fünf Punkte hinter Wölfnitz.
Aufstieg ohne Verstärkungen
Und obwohl sich die Rosentaler über die Winterpause nicht verstärkt haben, lautet das ehrgeizige Ziel Aufstieg in die Kärntner Liga. "Wir sind spielerisch das stärkste Team, wir können das schaffen", sagt der neue Obmann Günter Sivec. Er hat vor kurzem das Amt von Andi Ogradnig übernommen. "Wir haben uns im Verein organisatorisch breiter aufgestellt und klare Aufgabenverteilungen vorgenommen", sagt Sivec: "Die ständig wachsenden gesetzlichen Auflagen, die es für Funktionäre gibt, machen das nötig." Unter anderem nimmt St. Jakob nun auch zwei Registrierkassen in Betrieb.
Wirtschaftliche Gründe
Das Ziel, in die Kärntner Liga aufzusteigen, begründet Sivec nicht nur sportlich. Es geht auch um Geld. Da man damit rechnen müsse, dass heuer gleich zwei Kärntner-Liga-Vereine in die Unterliga Ost absteigen werden, würde St. Jakob – im Falle des Nichtaufstiegs – in der kommenden Meisterschaft wieder der Unterliga West zugeteilt werden. "Und die ist für uns wirtschaftlich deutlich schwieriger. Wir würden die Derbys gegen Ludmannsdorf und Zell verlieren, dafür mehrmals nach Osttirol fahren müssen", sagt Sivec. Fazit: höhere Kosten, weniger Zuschauer.
Stärkere Defensive
Wie man den Rückstand auf Tabellenführer Wölfnitz aufholen will? "Mit konsequenterem Spiel in der Defensive", sagt Sivec, "da haben wir noch Punkte hergeschenkt." Tatsächlich hat man in der Herbstrunde 29 Gegentreffer kassiert – fast gleich viel wie Tabellenschlusslicht St. Michael (32). Doch das Spielsystem von Trainer Stefan Pusterhofer, der erst seit einem Jahr bei St. Jakob ist, werde diesbezüglich im Frühjahr greifen, ist der Obmann überzeugt.
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