Regentag im Herbst...
Still vom grauen Himmelsgrunde
sprüht der sanfte Regenstaub.
Trüber Tag und trübe Stunde;
Tränen weint das rote Laub.
Vom Kastanienbaum ohn' Ende
schweben still die welken Hände.
Trübe Herbstesregentage;
gerne wandr' ich dann allein.
Was ich tief im Herzen trage,
leuchtet mir in hellem Schein.
In die grauen Nebelträume
spinn' ich meine golnen Träume!
Und so träum ich still in Wochen,
bis der Abend niedersinkt,
Und in all den Regenlachen
sanft und rot sein Abglanz blinkt.
In der Nähe, in den Weiten,
Rosenschimmer bessrer Zeiten.
Heinrich Seidel
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