Anrainer formieren sich gegen geplanten Neubau am Burgplatz
18-Meter-Wand an der Grundstücksgrenze: Anrainer sammeln Unterschriften. Und auch die erste Partei geht auf Distanz zum Projekt, das seit fünf Jahren umkämpft ist.
VILLACH (kofi). Wer vier Meter vor seinen Fenstern eine 18 Meter hohe Hauswand hingebaut bekommen soll, der wehrt sich. So wie Alois Aichholzer. Der Pensionist kämpft seit fünf Jahren gegen einen geplanten Neubau am Burgplatz in Villach. Durchaus mit Erfolg: Zuletzt schmiss ein Gericht die Baupläne zurück, das Projekt, das statt der einstigen Hugo-Nais-Garage errichtet werden soll, war in Folge schlampiger Vermessung zum Teil auf Aichholzers Grund geplant worden.
Viele Einwendungen
Nun wurden die Baupläne abgeändert, der nächste Versuch, das Bürogebäude zu errichten, läuft an. Doch Aichholzer gibt nicht auf. Mit einem wahren Konvolut an Einwendungen geht er erneut gegen das Projekt vor. Unter anderem argumentiert er damit, dass das Grundstück zu klein für einen Bau sei. Als Untergrenze sind 350 Quadratmeter im Gesetz vorgesehen – und tatsächlich geht es am Burgplatz um jeden Meter: Aichholzer führt an, dass nur 346 bis 348 Meter zur Verfügung stünden, die aktuellen Pläne weisen 352 Meter aus. Der Kampf um das Projekt geht also mit unverminderter Härte in das sechste Jahr.
Unterschriftenliste
Mittlerweile ist Aichholzer bei seinem Abwehrkampf nicht mehr alleine. Mehrere andere Anrainer formieren sich ebenfalls gegen den Neubau. Beatrix Haller hat im Nachbarhaus, in dem auch der bekannte Maler Hans Staudacher eine Wohnung hat, Unterschriften gesammelt. "So geht das nicht, das Gebäude verschlechtert unsere Lebensqualität massiv", sagt sie.
ÖVP geht auf Distanz
Und nun rückt auch die erste politische Partei vom einst im Gemeinderat angenommenen Projekt ab. "Aus unserer Sicht ist der Bürgermeister gefordert, alle Fakten auf den Tisch zu legen und offen über das Projekt zu sprechen", lässt die ÖVP aufhorchen: "Wenn die Risiken zu groß sind, wird man darauf verzichten müssen."
Günther Albel hatte 2016 in einem Gespräch mit der WOCHE Villach ausdrücklich betont, dass die Stadt am Haus-Projekt trotz der Widerstände festhalten möchte.
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