Auch die Kleidung kann ungesund sein
Sonja Weber und Sarah Bonin von Hapilu erklären, worauf es bei qualitativer Kleidung ankommt.
FINKENSTEIN (aju). Täglich tragen wir sie auf der Haut und machen uns dabei eher selten Gedanken um ihre Qualität. Dass die Beschaffenheit unserer Kleidung aber sehr wohl Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann, das erklären Sonja Weber und Sarah Bonin von Hapilu in Finkenstein. Für ihre selbst hergestellte Kinderkleidung verwenden die beiden ausschließlich in Österreich produzierte Stoffe, die aus GOTS-zertifizierten Manufakturen stammen.
Beginnt beim Transport
Bereits beim Transport von Kleidung aus Übersee zu uns, werden Gifte wie Pestizide und Fungizide aufgesprüht um keine Insekten und Tiere mit zu verschiffen. "Wenn dann zuvor die Baumwollpflanze schon mit Spritzmitteln und im weiteren Verlauf der Stoff und dann auch noch das fertige Kleidungsstück mit Chemikalien behandelt wird, um ein knitterfreies Kleidungsstück in den Läden präsentieren zu können, kann man sich die Schadstoffbelastung vorstellen", sagt Weber.
Giftige Stoffe
Besonders hautreizend sind dabei Stoffe aus konventioneller Herstellung aus dem asiatischen und afrikanischen Raum. "Neben der Verwendung von giftigen Substanzen bei der Herstellung wird das alles wieder ungefiltert in das Grundwasser abgelassen. Von dort aus kommt es auch wieder zu uns und wir neben es über die Nahrung auf. Von den Arbeitsbedingungen für die Menschen dort ganz zu schweigen", erklärt Bonin.
Hautreizungen
Besonders wichtig ist auch, dass die Kleidung atmungsaktiv ist. Synthetische Materialien können nämlich wie eine Isolierschicht Nässe auf der Haut erzeugen. "In weiterer Folge kann das zu Ekzemen oder Pilzinfektionen auf der Haut führen", sagt Weber. Besonders bei Kinderkleidung sollte man deshalb darauf achten, dass sie aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen, Seide, Wolle oder Hanf besteht. "Bei uns findet auch die Verarbeitung in Österreich statt, was Arbeitsplätze schafft und die Region stärkt", erklärt Bonin.
Pflege der Kleidung
Doch nicht nur die Qualität der Kleidung selbst, auch deren Pflege spielt eine wichtige Rolle. So können Waschmittel oder Weichspüler ebenso zu Hautreizungen führen. "Ich würde deshalb eher weniger Waschmittel verwenden und die stark verschmutzten Stellen gut vorbehandeln. Das schont Haut, Umwelt und den Geldbeutel", sagt Weber.
Zur Sache
- Die anerkanntesten Biosiegel im textilen Sektor und auch von Greenpeace als am sichersten bewerteten sind das "GOTS"-Zertifikat und das "IVN-Best", diese gewährleisten eine Erzeugung unter Biostandards und kontrollieren alle Produktionsabläufe.
- Ein besonderer Stoff ist zudem die Wolle. Sie hat eine stark antibakterielle und selbstreinigende Wirkung, durch das Wollfett Lanolin. Oft reicht kurzes Lüften aus. Falls es doch mal verschmutzt sein sollte, kurz mit einem sanften Haarshampoo kalt oder lauwarm per Hand waschen.
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