Welttag des Buches

Buchtipps aus der Villach-Redaktion

Am 23. April ist der Welttag des Buches. Aus diesem Anlass verraten wir gerne, was wir als Team der Regionalmedien Kärnten in Villach gerne lesen. Vom Kinderbuch bis zum Krimi.

Alexandra Wrann, Redaktion
Das Vorlesen gehört bei uns einfach dazu, vor allem als Zubettgehen-Ritual. Während wir die große inzwischen selbst noch bis spät in die Nacht unter der Bettdecke mit der Taschenlampe beim Harry-Potter Buch lesen erwischen, profitiert der Jüngste von der inzwischen recht umfänglichen Bibliothek der Schwestern. Aussortiert wird nur selten, weil die Bücher immer wieder mal ein Revival erleben. Ein Dauerbrenner etwa sind die Bücher von Leo Lionni mit Maus Frederick, ein herrliches Buch über den Wert der Künste, oder "Tico und die goldenen Flügel" – ein Buch übers Gleich- und nicht so Gleichsein. Ein leichter und amüsant unterhaltsamer Lesetipp fürs frühe Volksschulalter ist die Reihe "Bitte nicht öffnen", die von unserer Zweitklässlerin regelrecht verschlungen wird. Natürlich werden auch Märchen gerne gelesen, ebenso wie zauberhafte Feengeschichten oder andere fantastische Erzählungen. Das Wichtigste: es gibt ganz viele Möglichkeiten, Bücher gebraucht um wenig Geld oder gar geschenkt zu erwerben. Besonders schön für die Kids, denn dann darfs auch mal mehr als ein Buch sein…

Birgit Gehrke, Redaktion
Ich lese besonders gerne abends, vor dem Einschlafen. Da sollte die Literatur dann im Idealfall nicht zu aufregend sein, manchmal gibt es aber auch Ausnahmen. Ein Tipp von mir ist "Brixton Hill" von Zoe Beck. Der Thriller spielt in London, in einem der Luxushochhäuser von Canary Wharf: Erst fällt die Klimaanlage aus, dann der Strom. Sämtliche Ausgänge sind verriegelt, und Rauch strömt aus den Belüftungsschächten. Em muss hilflos zusehen, wie ihre Freundin im 15. Stock panisch ein Fenster zertrümmert und hinausspringt. Kurz darauf wird Em verhaftet. Doch jemand spielt ein falsches Spiel. Und macht Jagd auf Em… Was ich spannend finde ist, dass der Krimi in aktuelle Zusammenhänge einbettet ist. Themen sind etwa Hacker, Gentrifizierung, Neoliberalismus oder auch Kapitalismuskritik. Zudem hat Zoe Beck lange Zeit selbst in London gelebt, daher sind ihre Ortsbeschreibungen sehr authentisch. Das Buch liest sich gut und schnell, auch hat Zoe Beck einen angenehmen Schreibstil - als würde man einer guten Freundin beim Erzählen zuhören.

Martina Winkler, Redaktion
Ehrlich gesagt, habe ich schon länger keinen Roman mehr gelesen. Zwischen Vollzeitjob, zwei Kindern, Haus und Garten bin ich abends einfach zu müde zum Lesen. Literatur muss für mich auch "zwischendurch" gehen. Gedichtbände begleiten mich daher schon lange. Ein Gedicht hält dich einen Moment lang fest und lässt dich auch zwischen Bücherregal und Küchentisch träumen. Es bringt dich zum Lachen, zum Weinen, lässt dich hinterfragen und manchmal auch verzweifeln. Eine Gedichtband-Reihe, die ich empfehlen kann, sind die Sammlungen von Liebesgedichten bekannter Namen wie Joachim Ringelnatz, Bertolt Brecht, Friederike Mayröcker, Rainer Maria Rilke, Johann Wolfgang von Goethe und vielen mehr. Es sind Gedichte an den einen Menschen, manchmal ernst, oft auch frech, witzig, erotisch oder wild. Erschienen sind die "Liebesgedichte" als Taschenbuch Reihe im Insel Verlag.

Sabine Krause, Geschäftsstellenleitung Villach
Etwas außergewöhnlich, aber von besonderer Bedeutung ist für mich das Buch von Eishockey-Professor und Torhüter-Legende Dr. Marcel Sakac, auch weil es mit einer persönlichen Widmung handsigniert wurde. Sakac zählte in den 70er- und 80er-Jahren zu den besten Torhütern der Welt - zwischen 1982 uns 1987 stand er im Kasten des EC VSV. Mein zweiter Tipp ist das Taschenbuch Herr Kofler "Früher war ich jünger, 41 Geschichten eines einfachen Mannes". Erfrischende und unglaublich lustige Kurzgeschichten aus dem Leben des Herrn Kofler’s. Ich hoffe der Autor beglückt seine Fans bald mit einer Fortsetzung.

Nadja Pichler, Verkauf
Mit gewohnt spitzer Feder nimmt uns David Schalko in "Bad Regina" mit in die Alpen. Einst ein touristisches El Dorado, halten nunmehr bloss noch einige wenige Einwohner in Bad Regina die Stellung. Wie zum Beispiel Othmar, einer der Hauptprotagonisten, der davon überzeugt ist, dass "früher alles besser war", die Tatsache, dass der Chinese Chen quasi den ganzen Ort aufgekauft hat, stösst dem Helden, der auf andere schimpft und doch selbst allerlei negative Wesenszüge sein eigen nennt, sauer auf und er beschliesst, etwas dagegen zu tun. Die Dinge nehmen ihren Lauf und die teilweise furiose Kette an Ereignissen, die sich ereignet, verführt auf vergnüglich-böse Art und Weise nicht nur zum Schmunzeln, sondern mitunter auch zu lautem Lachen und gipfelt in einem triumphalen Coup der Dorfgemeinschaft. Der Autor und Regisseur der mit seinem bissigen Wortwitz stellenweise an Thomas Bernhard erinnert, jongliert gekonnt auf einem schmalen Grat zynisches Lesevergnügen mit politischer Inkorrektheit und beschwört auf kurzweilige Art Reminiszenzen an die alten Kurorte und das mitunter schrullige Wesen der Österreicher herauf.

Sophie Garz, Grafik
Auf ein bestimmtes Genre fixiere ich mich beim Lesen prinzipiell nicht. Solange es kein Fantasyroman ist - für die hatte ich noch nie viel übrig gehabt... Ein Buch welches ich bereits vor einer guten Weile gelesen habe ist "Der Junge im gestreiften Pyjama" des irischen Schriftstellers John Boyne. Das Drama handelt von dem neunjährigen Jungen Bruno, dessen Vater im Zweiten Weltkrieg als Kommandant eines Konzentrationslagers tätig ist. Zusammen mit seiner Familie zieht Bruno weg von Berlin nach Auschwitz in ein Haus, welches, getrennt durch einen hohen Zaun, direkt neben dem Konzentrationslager liegt. Zu jung und unwissend um die gesamte Situation zu begreifen, freundet sich Bruno mit dem jüdischen Jungen Shmuel an, der auf der anderen Seite des Zaunes lebt und immer einen "gestreiften Pyjama" trägt. Tag für Tag treffen sich die beiden am Zaun bis es Bruno eines Tages gelingt, auf die andere Seite des Zaunes zu gelangen und die Tragödie ihren Lauf nimmt.
Der Roman wurde ebenfalls verfilmt. Film wie auch Buch sind sehr mitreißend und regen stark zum Nachdenken an. Da das Drama hauptsächlich aus der Sicht von Bruno geschrieben ist, kann man sich als Leser noch dazu äußerst gut in die Lage des Neunjährigen hineinversetzen.

Christoph Augustin, Verkauf
In meinem Studium muss ich mich hauptsächlich mit Fachliteratur beschäftigen. Mein letztes Buch, für das ich mich selbst entschieden habe es zu lesen, war die Biographie von Zlatan Ibrahimovic. Der Name Zlatan Ibrahimovic sollte jedem Fußballfan ein Begriff sein. In seiner Biographie beschreibt der aus dem sozialen Brennpunkt Malmös stammende Fußballstar, wie er in Schweden aufwuchs. Er erzählt von familiären Problemen, von Schwierigkeiten in der Schule und seinem Leben als oftmals arrogant und proletenhaft wirkender Charakter. Man erfährt so ziemlich alles Wissenswerte über den Menschen Zlatan Ibrahimovic und lernt sein Handeln zu verstehen. Das Buch zählt zu den am häufigsten verkauften Büchern in Schweden und ist nicht nur für Fußballfans empfehlenswert und unterhaltsam.