WinWin Spielcasino in Villach
Bürgermeister fordert Rücknahme der Genehmigung
Rasches Genehmigungsverfahren für WinWin-Standort in Villach zieht Kritik nach sich. Finanzminister beschreibt derzeitige Schutzmaßnahmen als unzureichend.
VILLACH. Nur eine Woche soll die Genehmigung für den Standort für das WinWin-Spielcasino gedauert haben, das soll Finanzminister Gernot Blümel laut der Tageszeitung "Der Standard" auf eine parlamentarische Anfrage der Nationalratsabgeordneten Petra Oberrauner bekannt gegeben haben.
Ein "Tempo", das nun heftig kritisiert wird. „Ein beachtliches Tempo, vor allem, wenn man gedenkt, dass bisher auf unsere Beschwerden hin immer argumentiert wurde, wie sorgfältig und streng auch Jugendschutzbestimmungen überprüft worden seien“, sagt Bürgermeister Günther Albel. Oberrauner ist nicht minder "erstaunt": „Die Antwort ist unzureichend und arrogant,“ kritisiert sie.
"Kein Verkehrsknotenpunkt"
Verwunderlich sei vor allem, dass der Hans-Gasser-Platz vom Finanzministerium nicht als Verkehrsknotenpunkt anerkannt worden ist. Denn: eine Anerkennung wäre ein Verhinderungsgrund für die Spielhalle gewesen. „Diese Sichtweise muss für jeden Villacher völlig unverständlich sein“, sagt Albel.
Villach löst Umdenken aus
In einem Punkt immerhin habe man mit dem Finanzministerium Einigkeit erzielt: Die Protest-Resolution der Stadt gegen die Spielhalle, in der Villachs Parteien auf naheliegende Einrichtungen wie Busbahnhof, Jugendamt, Nachhilfeinstitut oder Jugendnotschlafstelle hingewiesen haben, hätten dazu geführt, dass die derzeitigen Spielerschutzmaßnahmen als nicht ausreichen erkannt wurden. Sie müssten laut Blümel, „weiterentwickelt“ werden.
Unzureichende Schutzmaßnahmen
Blümel bestätige laut dem Villacher Bürgermeister damit die bestehenden Bedenken.
Auf Basis dieser Erkenntnis sei es nun an der Zeit, "die Reißleine zu ziehen": „Die vorliegende Genehmigung muss widerrufen, beziehungsweise die Umsetzung ausgesetzt werden, bis die angekündigten Verbesserungen der Schutzmaßnahmen umgesetzt sind.“
Resolution an Bundesregierung
Es könne nicht sein, so heißt es seitens der Stadt weiter, dass man im vollen Wissen um die Unzulänglichkeit der aktuellen Gesetzeslage in Villach noch rasch eine letzte Spielhalle genehmigt. Diese Forderung wird Albel in einer weiteren Resolution an die Bundesregierung verdeutlichen.
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