CHS kehrt nach Villach zurück
Das Tauziehen um die Schulbälle
CHS Ball kehrt nach Villach zurück. Auch HAK und HTL feierten in Villach. Villacher Gymnasien bleiben in Velden.
VILLACH. Mit rund 2.000 Gästen sei es eine riesige Veranstaltung, man froh darüber diese wieder "zuhause" haben zu dürfen, heißt es aus der Stadt Villach. Und das zumindest sicher für die nächsten drei Jahre.
Die Rede ist vom Schülerball des CHS Villach. 2018 fand dieser noch im Casineum Velden statt, ebenso die Jahre zuvor. Nun hat man nach Villach ins CCV retour gewechselt. Und eine Vereinbarung für die nächsten Jahre getroffen.
Die Entscheidung sei eine "wirtschaftliche" gewesen, sagt Barbara Stingl, Ball-Koordinatorin des CHS. "Wenn Preis-Leistung stimmt, dann spricht nichts gegen Villach. Wir sind eine Villacher Schule und freuen uns den Ball hier veranstalten zu können."
Förder-Paket der Stadt
Villachs Bürgermeister Günther Albel beschreibt es als lohnende Reaktion auf die Bemühungen der Stadt. Vor gut zwei Jahren wurde ein "Förderpaket" für Schulbälle beschlossen, 1.000 Euro gibt es seither als Subvention von der Stadt, zusätzlich 20 Prozent Nachlass auf das CCV - wo es zudem die Möglichkeit der eigenen Schulbar gibt - sowie die Refundierung der Vergnügungssteuer. Ein "Zuckerl" von 20 Prozent gibt es zudem vom Holiday Inn selbst. "Eine Villacher Schule sollte auch in Villach feiern", sagt Albel.
Lange Diskussion
Die Diskussion um die Schulbälle flackerte zuletzt immer wieder auf. Dass Schulbälle nach Velden abwanderten, verärgerte einige Eltern und wurde zum Politikum. 2016 forderte ÖVP Stadtrat Christian Pober die Senkung der Mietpreise für Schüler. Er stellte den All-inclusive Mietpreis von 12.000 Euro im CCV dem vom Casineum mit 6.400 Euro gegenüber - eine Negativ-Kampagne für Villach, entgegnete Albel.
Ball als Politikum
Tatsächlich bestand bereits damals eine Kooperation mit dem CCV, das Preisnachlässe sowie die Möglichkeit einer eigenen Bar beinhaltete. Für Pober waren diese damals wie heute, ein "Tropfen auf den heißen Stein". "Man muss ein passendes Preis-Leistungsverhältnis in Villach schaffen. Die Kinder brauchen echte Entlassung wie unseren Antrag zum Erlass der Vergnügungssteuer", sagt er. Letzteres ist als Refundierung im Paket der Stadt enthalten.
Es zählt nicht nur das Geld
Trotz der Bemühungen gehen nicht alle Schulen auf das Angebot ein. Wie die KTS feiern auch die Gymnasien weiterhin in Velden. Es gehe eben nicht nur ums Geld, sagt man hier. "Als wir uns damals dazu entschieden haben den gemeinsamen Ball zu veranstalten, bat sich das Casineum als einzig sinnvolle Alternative. Inzwischen funktioniert es tadellos und wir sind nicht gewillt das zu ändern", sagen Nicole Melcher (Obfrau) und Gerhard Painer vom Elternverein. Es sei, so möchte man betonen, in keiner Weise ein Statement gegen Villach, "aber das Casineum bietet alles, was wir brauchen". Gemeint seien vor allem die passenden Räumlichkeiten und das stimmigen Ambiente. "Das CCV ist mit der großen Bühne einfach nicht ideal", sagt Melcher. Und der Bambergsaal wäre nach dem Umbau - mit der Disko im Keller - keine ernstzunehmende Alternativ mehr. "Der letzte Ball war ein finanzielles Fiasko", erinnert sich Painer, seit Jahren fixer Bestandteil in der Ballorganisation.
Auch die KTS, die langfristige Vereinbarungen mit dem Casineum hat, bleibt im Casineum Velden. Das Parkhotel sei zu klein, das CCV "zu unpersönlich", und zudem während der Faschingszeit zumeist besetzt, erklärt Thomas Pachlinger, Balleiterder KTS.
Stimmen für Villach
Den Argumenten nichts abgewinnen kann Astrid Werzer, seit Jahren wünscht sie sich den Ball der Gymnasien zurück in Villach. "Schon allein logistisch praktischer", sagt sie. Darüber hinaus wären ihr das Casino ein Dorn im Auge. "Jugendliche werden zum Spielen animiert", regelmäßig würden sich Schüler an den einarmigen Banditen wiederfinden, meint sie. Eine Kritik, die bekannt ist, "aber nicht stimmt", sagt Melcher und verweist auf "strenge Kontrollen". Ebensolche gebe es in puncto Alkoholkonsum, "exzessives Trinken wird hier wie auch an anderen Bällen nicht toleriert", betont Melcher.
Werzer würde sich einen Ball im CCV wünschen, das auch von der Größe her "viel besser" passen würde.
Der Ball der Gymnasien (Perau & St. Martin) kommt auf 1.700 Besucher, der KTS Ball auf im Schnitt 1.500 Besucher.
CHS zurück in Villach
Mit acht Abschluss- und Maturaklassen und im Schnitt 2.000 Ballbesuchern zählt das CHS zu den größten Schulball-Veranstaltern. Bis ins Jahr 2005 hat man den Ball im CCV abgehalten, dann kam Velden. "Und man muss schon sagen, dass es für den Ball perfekt ist und wir sehr sehr gerne dort waren. Aber als Villacher Schule sind wir natürlich auch gerne in Villach. und da das mit dem Preis jetzt passt ... ", sagt Stingl. Für den diesjährigen Ball, der am 30. November stattfinden wird, wünscht sich Stingl natürlich einen Erfolg. Und womöglich auch den Ehrenschutz des Bürgermeisters.
Ob auch die Fashion-Show des CHS den Weg zurück nach Villach finden wird, ist noch ungewiss. "Wir sind am evaluieren".
HTL, HAK und CHS retour
Nachdem nach HTL und HAK - die HAK feierte nach jahrelanger Ball-Pause erstmals 2016 wieder einen Schülerball im CCV - den Weg zurück nach Villach fanden, hofft man seitens der Stadt nun auf die Villacher Gymnasien.
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