Verleihung der Georg-Bucher-Skulptur
Ein Theaterspieler mit viel Herz

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Viele Erfolgsgeschichten erscheinen erst rückblickend als solche. Die Liebe zum Theatermachen nahm bei Gerd Pöcher sein ganzes Leben einen festen Platz ein. Die Freude über die besondere Auszeichnung ehrt ihn natürlich sehr.

WEISSENSTEIN. Am 16. November ist es soweit: Auf der Brauchtumsmesse wird ihm in Klagenfurt die höchste Auszeichnung für engagierte Theatermacher – die Georg-Bucher-Skulptur – überreicht.
"Als ich von der Auszeichnung erfuhr, habe ich mich natürlich riesig gefreut", berichtet der Spieler und Regisseur.
Rückblickend auf über 70 Produktionen, bei denen er auf der Bühne stand und bei mehr als 50 Aufführungen, bei denen er Regie führte, wohl auch eine Ehrung, welche durch sein außergewöhnliches Engagement fürs Theatermachen durchaus berechtig ist.

Der Lohn des Schauspielers

ist der Applaus. Auch wenn man diese Aussage schon so oft gehört hat, berührt ihn die Anerkennung seines Publikums jedes Mal aufs Neue, erzählt uns der gebürtige Weissensteiner. Dazu muss man sagen, dass alle unserer knapp  40 Schauspieler und Akteure   aus reiner Freude am Unterhalten spielen. Aufwandsentschädigungen oder gar fixe Anstellungen kennen wir nicht, erklärt er uns weiter. Die Leute wollen lachen und vom Alltag loslassen. Wenn ich dann während der Vorstellung merke , dass sich das Publikum gut unterhält, ist das immer eine große Genugtun für mich. Woher die Besucher kommen weiß man oft gar nicht so genau. Meistens sind sie aus dem Raum Villach und Villach Land, aber auch unsere befreundeten Theatergruppen aus Südtirol reisen öfters an. Mit ihnen pflegen wir schon seit vielen Jahren eine sehr enge Verbindung .
Das einzige was wir uns jedes Jahr leisten ist ein gemeinsamer Ausflug mit unserer Theaterfamilie. Und das ist jedes Mal eine "Murzhetz" und gibt Motivation und oft auch Inspiration für die nächste Produktion, so der Theatermacher.

Zwei Produktionen im Jahr

Bis ein Stück bühnenreif ist, dauert es laut Pöcher doch fast ein halbes Jahr. Da wir alle Laienschauspieler sind und die Proben immer auf die unterschiedlichen Arbeitszeiten abgestimmt werden müssen, ist es nicht immer ganz einfach gemeinsame Termine zu finden. Aber wo ein Wille auch ein Weg und letztendlich hat es die ATG Weissenstein in den vergangenen 72 Jahren immer rechtzeitig geschafft mindestens zwei Produktionen pro Jahr bühnenreif zu machen. Eine wirklich erstaunliche und einzigartige Leistung, was die älteste Theatergruppe Kärnten hier rückblickend geleistet hat, erzählt uns Pöcher.

Eintritt für Lehrer verboten

Der seit 1967 aktive Theaterspieler beim ATG Weissenstein, spielte ebenso lange bei den Friesacher Burghofspielen mit. Auch hatte er erfolgreich die Theatergruppe "Bühnenklang Techelsberg" ins Leben gerufen und zehn Jahre lang Regisseur geleitet. 1992 kehrte er als Regisseur wieder zu seiner zweiten Familie der ATG Weissenstein zurück. Seither gestaltete er nicht nur beliebte Boulevardkomödien auch sehr erfolgreiche Produktionen mit Kindern und Jugendlichen ( u.a. "Eintritt für Lehrer verboten" oder "die verkehrte Welt") standen auf dem Programm.
Rückblickend kann er nun auf über 70 Produktionen auf der Bühne, bei mehr als 50 Aufführungen war als Regisseur tätig. Eine durchaus beachtliche und natürlich auch sehr zeitaufwendige Leistung wie er selbst staunend feststellt. Schmunzelnd ergänzt er hier, dass es ihn auch heute noch bei jeder einzelnen Aufführung freut, wenn er auf die Bühne spielen darf.

Familienmensch, Tennisspieler, Musiker und Sänger

Das Theatermacher hat Gerd Pöcher Zeit seines Lebens begleitet. Neben seiner doch zeitraubenden Tätigkeit als Regisseur und Akteur stand bei dem ehemaligen im Verwaltungsdienst der ÖBB tätigen Pöcher, immer die Familie im Vordergrund. Das Waldhorn oder seine "Quetschn" zu spielen, begeistert aber erfolglos Tennis zu spielen oder keine Probe bei seiner Sängerrunde dem Finanzamt Chor Villach zu versäumen, erforderte sehr oft ein gutes Zeitmanagement. Rückblickend glaubt man oft gar nicht , was man so alles unter einen Hut gebracht hat, schmunzelt Pöcher. Nicht vergisst er dabei einen Blick auf seine Frau ...... zu werfen, ohne die, wie er zweifelsohne zugibt, seine "Hobbies" gar nicht möglich gewesen wären. Vieles hat sie oft alleine "geschupft", immer war sie für unsere drei Kinder da, wenn die eine oder andere Probe mal wieder länger ausfiel. Ihre Unterstützung und Loyalität waren immer sehr wertvoll.

Jüngstes und ältestes Mitglied

Der 1951 geborene Regisseur ist nun mittlerweile, wie er leicht bedauert, das älteste Mitglied der Theatergruppe ATG. Unser jüngstes Mitglied die Sophie ist gerademal 17 Jahre und schon ein begeistertes Mitglied unserer "Familie". Wissen und Erfahrung weiterzugeben, damit geizt der Weissensteiner nicht. Schön wenn die Jungen von den Alten lernen können, wenn Erfahrungen angenommen und auch von der Jugend angenommen und umgesetzt werden, damit endet der Theatermacher. – der nächste Probetermin wartet schon!
Vielleicht oder gerade deswegen ist der bescheidene Preisträger im Ort und in seiner Theaterfamilie so beliebt.

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Zur Sache

Die höchste Auszeichnung, die Theaterschaffende aus der Amateurbühnenszene in Kärnten bekommen können, ist die Georg Bucher Skulptur (kreiert vom international erfolgreichen Kärntner Bildhauer Hans Peter Profunser), vergeben vom TheaterServiceKärnten.
In einem feierlichen Rahmen wird diese am Samstag, den 16. November in der Messehalle 4 von Kulturreferent LH Dr. Peter Kaiser an Gerd Pöcher überreicht.

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