Klassik neu interpretiert: Neue Kammermusikreihe für junge Kärntner Musiker
Junge, ursprünglich aus Kärnten stammende, heute Österreichweit vertstreut lebende Musikerinnen und Musiker hat die Kulturinitiative Promusica Carinthia für ihre neu ins Leben gerufene Kammermusikreihe Klassik neu interpretiert engagiert.
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Jung, erfolgreich und aus Kärnten
Viele junge MusikerInnen verlassen Kärnten spätestens nach der Ausbildung. "In der Wahlheimat schon längst gut gebucht und umjubelt vergisst Kärnten leider oft auf seine KünstlerInnen", bedauert Iris Reiner, eine der beiden Kulturmanagerinnen von promusica carinthia. "Es gibt viel weniger Auftrittsmöglichkeiten als hervorragende, junge Musikerinnen mit Kärntner Wurzeln. Wenig Resonanz erfahren junge Musikerinnen und Musiker am Beginn ihres mit Leidenschaft und Feuer eingeschlagenen, aber oft auch steinigen Weges in der Heimat. Das ist Schade, denn dadurch vergibt man große Chancen: für das Kulturinteressierte Publikum und die NachwuchsmusikerInnen vor Ort.
Tatendrang und Entdeckerlust
Weil Jammern keine musikalische Disziplin ist, schritt promusica carinthia zur Tat, rief eine neue Kammermusikreihe ins Leben und gibt den jungen MusikerInnen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen und Starthilfe, wann sie gebraucht wird - am Beginn der Karriere. "Natürlich ist es leichter ein Konzert mit großen Namen wie Walter Auer oder Christoph Hinterholzer, auch beide aus Kärnten stammend, zu füllen", schmunzelt Reiner, verantwortlich für die Konzeption der Reihe. "Wir aber wollen unserem Publikum die noch halb verborgenen oder weit entfernt leuchtenden Schätze unserer Heimat zeigen." Eine Mischung aus Entdeckergeist und höchstem Respekt vor den Leistungen der jungen MusikerInnen treibt die Organisatorin an.
Brücken bauen...
Die Konzertreihe soll auch eine Brückenfunktion haben. Sie soll Brücken bauen zwischen Profis und heimischen NachwuchmusikerInnen. So ist bei jedem Konzert eine Nachwuchsmusikgruppe/ ein Nachwuchssolist eingeladen, sich auf großer Bühne dem Publikum vorzustellen. Diese Konzertauftritte für NachwuchsmusikerInnen werden heuer erstmals beim Österreichischen Jugendmusikwettberwerb "prima la musica" als Sonderpreise ausgelobt.
Neben dem Konzert bieten die Ensembles Workshops für junge NachwuchskünstlerInnen an. "Wir wollen die Erfahrungen der jungen Profis den heimischen JungmusikerInnen zugänglich machen". In Workshops und Kursen mit den Profis können Kontakte geknüpft und Tipps erfragt werden. Diese Workshops finden in Zusammenarbeit mit den Kärntner Landesmusikschulen statt und sind für alle interessierten Menschen offen.
Zeitplan und Künstler
Die Konzerte finden im schönen Bambergsaal des ehemaligen Parkhotels in Villach statt und bieten spannende Namen. Der Start erfolgt im April. Es folgen Konzerte im Mai, Juni, Oktober, November und Dezember.
5. April 2014, 19:30: Blechreiz - Brassquintett bestehend aus 5 jungen, motivierten Musikern, die eine Leidenschaft verbindet: der REIZ zum Brass-Sound. Seit Herbst 2010 stellen sie mit ihren selbst komponierten und arrangierten Stücken, aber auch mit volkstümlicher Musik und modernen Klängen, ihr Können unter Beweis und begeistern mit ihrer witzigen Show. Das Brassquintett besteht aus fünf 5 Kärntnern, die mittlerweile in Österreich und Deutschland studieren. www.blechreiz.at
3. Mai 2014, 19:30: Adamas Quartett ."Das Adamas Quartett ist das derzeit interessanteste junge Wiener Streichquartett." So bezeichnete Otto Brusatti von Ö1 das Nachwuchsquartett, das nicht nur in Österreich sondern auch Ländern wie Armenien, Griechenland, Slowenien, Kroatien, Italien, Deutschland, USA, Frankreich, Bulgarien, Polen, Venezuela, Türkei, Spanien, Finnland, Japan und weitere das Publikum mit seiner Natürlichkeit, einem sehr hohen Spielniveau und Freude am Musizieren begeistern konnte.
Das Quartett, das im Jahr 2003 am Konservatorium Kärnten gegründet wurde, ist mehrfacher Preisträger bei Wettbewerben. Im April 2013 erhält das Quartett den "Jeunesse – MehrWERTpreis" der Erste Bank dem die Aufnahme der Debut-CD (erschienen bei Gramola Wien) mit Werken von Pavel Haas, Korngold und Haydn folgt! Zwei Musikerinnen des Streichquartetts haben Kärntner Wurzeln - Claudia Schwarzl ist Villacherin und hat in Kärnten studiert, Anna Dekan stammt aus dem Lungau und hat ebenfalls am Kärntner Konservatorium studiert. www.adamas-quartett.at
7. Juni 2014, 19:30: tuesday microgrooves feat. Lena Tschinderle und Sigrid Narowetz - Barock meets Jazz
Das Jazztrio, bestehend aus Wolfgang Radl (composition and bass), Norbert Wallner (composition and drums) und Jenö Lörincz (piano), fand sich 2008 und arbeitet immer wieder mit GastmusikerInnen zusammen. Nach Villach kommen sie mit mit einer Cellistin und einer Blockflötistin. Die Kärntnerin Lena Tschinderle hat nach dem Abschluss an der Villacher Musikschule in Graz, Bern und Barcelona Blockflöte studiert.
Die geborene Mostviertlerin (NÖ) Sigrid Narowetz studierte Cello und Kammermusik, und substituierte im Bruckner Orchester Linz und dem Philharmonsichen Orchester Graz. Sie ist Mitglied des Grazer Salonorchersters. Neben ihren Tätigkeiten im Orchester widmet sie sich auch der Kammermusik, wo sie unter anderem mit dem Klaviertrio „Trio Charismax“, dem Ensemble „Chamber Jazz“ und „Tuesday Microgrooves“ arbeitet.
Mit dem Jazzquartett wird das 5-tett den Weg zwischen Barock- und Jazzmusik beschreiten.www.tuesday microgrooves.com
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