"Missstands-App" soll Verwaltungsaufwand reduzieren
Jeder Bürger kann Missstände melden. Die Initiative läuft vorläufig in Villach und Klagenfurt.
VILLACH, KLAGENFURT. Ob Schlagloch, ausufernde Hecke oder defekte Straßenbeleuchtung. Missstände solcher und ähnlicher Art können Bürger in Klagenfurt und Villach nun via App oder Website direkt den Behörden melden. Einfach Foto knipsen (nicht zwingend), einen kurzen Text dazu und abschicken. Die Beschwerde wird von einem Gemeinde-Mitarbeiter bearbeitet und an die zuständige Behörde weitergeleitet.
Transparent und bürgernah
Der Weg sei "lückenlos nachvollziehbar" und damit "völlig transparent", erklärt Villachs Bürgermeister Günter Albel. Die Initiatve "Augen Auf! Villach" bzw. "Augen Auf! Klagenfurt" stärke den Zentralraum Kärnten und reduziere außerdem "den Verwaltungsaufwand", so Albel.
10.000 Euro pro Stadt
Die App wurde von der Stadt Wien gratis zur Verfügung gestellt, die Adaptierung für Villach und Klagenfurt kostete jeweils 10.000 Euro.
In der Bundeshauptstadt ist sie seit einem Jahr im Einsatz. Die Bilanz von rund 30.000 Meldungen sei eine "äußerst erfolgreiche", so Albel. Mittlerweile habe man dort eine eigene Abteilung für die Bearbeitung der Berichte eingerichtet. In Villach und Klagenfurt wird das jeweils "ein Mitarbeiter im Büro des Bürgermeister bzw. der Bürgermeisterin" übernehmen. Die Berichte werden von dort an die zuständigen Behörden weitergeleitet.
GPS Lokalisation
Mittels GPS sei eine exakte Lokalisation des "Problems" möglich. "Im Gegensatz zu persönlichen Beschwerden, wo wir das Problem oft nur vage ausmachen können", erklärt Albel. Wer GPS nicht aktivieren möchte, muss das aber nicht. In diesem Fall könne der Ort manuell eingegeben werden.
Keine Sorge vor Missbrauch
Die Sorge vor "einer Beschwerdeflut" hättten Mathiaschitz und Albel vorerst nicht. "Das ist ganz keine Beschwerde-App. Und auch keine, um Förderungen anzusuchen. Diese App ist auf Missstände fokussiert", sagt Marie-Luise Mathiaschitz, gibt aber zu, dass man erst einmal "Erfahrungswerte" sammeln müsse.
Die Initiative "Augen Auf!" sei ein wichtiger Schritt in Sachen Transparenz "und weitere werden folgen", so Albel, der ankündigt die Services auf bald schon auf die Gemeinden ausrollen zu wollen.
App war bereits 2015 im Gespräch
Die Idee hinter der Initiative ist nicht ganz neu. Bereits 2015 hatte der damalige Stadt- und nunmehrige Nationalrat Peter Weidinger (ÖVP) eine "Misstands-App" nach Bregenzer Vorbild gefordert und die Kosten mit 20.000 Euro beziffert. "Gut, dass der Vorschlag nun umgesetzt wird. Dass die Umsetzung aber zwei Jahre brauchte ist schade", sagt sein Nachfolger Christian Pober.
www.augenaufvillach.at, augenaufklagenfurt.at
App: "Augen Auf! Villach", "Augen Auf! Klagenfurt"
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