Reiseverhalten der Villacher
"Sind von der Normalität noch ganz weit entfernt"
Der Winter gab kürzlich noch ein letztes Revival, womit die Sehnsucht nach Sommer, Sonne, Urlaub bei vielen Menschen schmerzlich in Erinnerung gerufen wurde. Aber wie sieht es tatsächlich mit den Urlaubsplänen der Villacher aus. Die WOCHE hat sich im Reisebüro schlau gemacht.
VILLACH. In einem ist man sich in den Villacher Reisebüros einig: Die Reiselust ist groß. "Viele Menschen kommen zu uns, fragen, wie es aussieht", erzählt etwa Constanze Eksi vom TUI Reisebüro im Villacher Atrio. Die Reiselust sei deutlich spürbar, weiß sie, "was", so schickt Eksi nach, "aber noch nicht viel bedeutet". Denn, derzeit sieht die Lage "mehr als ungewiss" aus. "Aktuell gibt es einige Reisewarnungen. Man kann zwar verreisen, muss aber danach in Quarantäne", sagt sie. Was hinzukommt ist die fehlende Planungssicherheit. "Wer weiß heute schon, was im Sommer sein wird?", fragt Eksi. Zudem begrenzen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit die finanziellen Möglichkeiten vieler Menschen, "und wenn es dann losgeht, wird einigen möglicherweise die Möglichkeit fehlen, sich Urlaub zu nehmen", ergänzt die Reisebüroleiterin.
Lange keine Normalität
Von einem Zustand der Normalität ließe sich derzeit noch nicht im Entferntesten sprechen, ergänzt Eksi. In der Reisebranche sind viele Mitarbeiter nach wie vor in Kurzarbeit, dieser Zustand dürfte auch noch so bleiben. Allerdings: "Es braucht seine Zeit und wie überall ist Vorsicht der beste Ratgeber", weiß Eksi.
Beliebte Reiseziele
Was derzeit nachgefragt werde, seien vor allem europaweite Destinationen, in Flugentfernung ist es vor allem Griechenland oder auch Spanien ist im Kommen, beliebt bei den Kärntnern sind auch Autoreisen, vorzugsweise nach Italien, Kroatien und Slowenien. Von der Unsicherheit profitieren könnten weiterhin heimische Reisedomizile. "Vor allem Kurztrips, verlängerte Wochenenden werden immer lieber in der Heimat verbracht. Das wird in der Regel aber recht spontan gebucht", so Eksi.
"Brennt" auf Österreicher
Den Trends zustimmend sagt auch Bettina Kraushofer vom TUI Reisebüro in der Villacher Postgasse: "Es ist schwierig, weil wir mit vielen verschiedenen Einreisebestimmungen zu kämpfen haben." Was die Trends angeht, ergänzt sie: "Wir haben derzeit viele Anfragen für Flugreisen nach Griechenland. Besonders beliebt sind die Flex-Optionen, sprich mit kurzfristigen Storno-Möglichkeiten." Auch im Reisebüro ist man auf die täglichen Entscheidungen der Regierung angewiesen. "Wir erfragen konkrete Fälle im Außenministerium und halten uns an das Robert Koch Institut", sagt sie.
Natürlich, ergänzt die Reise-Expertin, "brenne" man in den klassischen Urlaubsdestinationen der Österreicher – allen voran die Mittelmeerregionen – darauf, endlich wieder Gäste begrüßen zu dürfen. Kraushofer: "Viele Regionen sind nicht minder als wir, ja teils noch mehr, vom Tourismus abhängig." Auf die Frage, ob sich denn prozentuell eine Angabe machen lässt, wo man in der Buchungsstatistik stehe, verneint Kraushofer und schließt: "Wir sind in jedem Fall noch ganz weit weg von irgendeiner Art der Normalität."
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