neuebuehnevillach
Uraufführung einer sterbenden "Kakerlake"
VILLACH (bm). Am vergangenen Freitag feierte Joshua Sobols „Hello Mother – Goodbye Son“ in der "neuebuehnevillach" seine Uraufführung. Inszeniert wurde das Drama von Christine Wipplinger. In einem spartanisch eingerichteten Krankenzimmer versucht Martin Miller (Mirko Roggenbock) ein letztes Mal, mit seiner sterbenden Mutter, der Kinderpsychologie-Pionierin Alice Miller (Tatja Seibt), ins Reine zu kommen. Zuerst würde sich Miller lieber umbringen, als ihrem Sohn zu antworten. Nach anfänglicher Aversion wird doch die schwierige Familiengeschichte, vor allem die Biographie der Mutter, aufgearbeitet, wobei Roggenbock in gleich mehrere für Alice Miller wichtige Figuren schlüpft.
Wipplinger über das Stück: „Der Konflikt zwischen Alice und Martin Miller steht exemplarisch für die Folgen eines totalitären, repressiven, ausgrenzenden Gesellschaftssystems.“ Am Ende bleibt die Frage, wie man sich mit dem Feind verbünden kann anstelle der Person, die man liebt.
Während der ruhigeren Momente des Stückes spielt Musiker Michael Erian mit dem Saxofon, damit das Drama das Publikum nicht überwältigen kann. Der Uraufführung wohnte auch Autor Sobol selbst bei.
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