Ein Weihnachtsbaum erzählt ...
Im Wald strebt jeder Baum in die Höhe,
denn wer am größten ist, bekommt die meiste Sonne ab.
Wenn dann der Herbst ins Land hereinbricht
hängen wir hohen Nadelbäume,
über und über voll mit Tannenzapfen.
Im Frühjahr werden die Samen
von den Mitarbeitern der Baumschulen,
aus den trockenen Zapfen geklopft
und in die Erde gesteckt.
Dort in den Saatbeeten kommen wir zum keimen.
Nach etlichen Wochen stecken wir die ersten grünen Spitzen
aus dem Erdreich heraus und blinzeln ins helle Tageslicht.
Den Sommer über mussten wir nur wachsen,
und im Herbst wurden wir mit einer dicken Laubschicht zugedeckt,
damit wir im Winter im Glashaus, nicht erfroren;
gleich unseren "wilden Verwandten", in den großen Bergwäldern.
Im nächsten Jahr waren wir schon so hoch,
aber wir standen so dicht zusammen,
dass wir uns fast gegenseitig totdrückten.
Deshalb wurden wir verpflanzt.
Wir kamen alle auf einen großen frischgepflügten Waldhang.
Hier konnten wir wachsen und gedeihen.
Wir wuchsen zu einer richtigen kleinen Tannenschonung heran,
und unter unseren Zweigen fanden Hasen und Rehe Schutz
vor dem Schneesturm.
So vergingen viele Jahreszeiten
und es war wieder Spätherbst geworden.
Da kamen eines Tages Männer mit Äxten und Sägen zu uns
und rodeten uns aus.
Wir wurden auf Lastwagen verladen
und in die Stadt zu den Weihnachtsmärkten gebracht.
Vorbei unser Leben für die wundersame Weihnachtszeit!
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