"Frauen machen sich oft kleiner, als sie sind"
Die selbstständige Unternehmerin Maria Hirth spricht mit der WOCHE über ihre Erfahrungen als Unternehmerin in einer Welt der "Männer-Wirtschaft"
VELDEN (aw). Sie habe auch "weniger gute" Erfahrungen gemacht, mit Männern und deren "gekränkten Eitelkeiten", wenn es darum geht, sich von einer Frau beraten zu lassen, erzählt die Unternehmerin Maria Hirth.
Berät die Gastronomie
Vor gut einem Jahr hat Sie sich als Gastronomieberaterin selbstständig gemacht, seit zwei Monaten gehe sie die Sache "richtig intensiv" an. Habe Büroräumlichkeiten und vermarkte sich, so Hirth.
Arbeitspensum
Und erste Erfolge geben ihr recht, "jetzt muss ich halt aufpassen, dass ich nicht sieben Tage die Woche arbeite", sagt die Geschäftsfrau. Ihr derzeitiges Arbeitspensum pendle sich auf 25 Stunden die Woche ein, "und das reicht auch".Sie sei in einem Alter, wo sie nicht mehr und um die Uhr arbeiten müsse, meint Hirth.
Habe immer gerne gearbeitet
Arbeiten an sich, habe sie jedoch "immer schon gerne getan". Nach ihrer Anstellung bei einer Bank wurde Hirth durch den Veldner Unternehmer Peter Herritsch (Monkey Circus) auf die Idee gekommen das Metier zu wechseln, sie wurde seine Assistentin. Und blieb es 10 Jahre lang. Danach machte sie sich mit dem Villacher Lokal "Racers" selbstständig- gemeinsam mit ihrem Freund. Vor einem Jahr ist sie ausgestiegen. "Es war Zeit für etwas Neues." Nun gibt sie ihr Wissen anderen Gastronomiebetrieben weiter. "Meine Zielgruppe sind Klein- und Mittelunternehmen."
Als Frau an der Spitze
Auf die Frage, wie man sich als Frau auf Führungsebene durchboxt? "Mit fällt generell auf, dass sich Frauen gerne unterm Wert verkaufen. Sie machen sich klein. Und Männer? Die Protzen. Mir begegnete man im Großen und Ganzen auf Augenhöhe. Ich bin aber auch Geschäftsmensch, für mich war Familie nie ein Thema."
Kennt beide Perspektiven
Dass es mit Familie nicht leicht ist, gerade in der Gastronomie, davon kann Hirth aber "ein Lied singen". "Da kenne ich einige Geschichten. Aber aus beiderlei Perspektiven", betont Hirth.
Am kürzeren Ast...
Dass es in gewissen Branchen einen rauhen Ton gegenüber weiblichen Angestellten gebe, sei "üblich", meint die Beraterin. "Da geht man mit einer allzu dünnen Haut natürlich leicht unter." Auf der anderen Seite, seien aber manche "Frauen"- Probleme hausgemacht. Und da zeigt Hirth durchaus Verständnis für die Unternehmer. "Natürlich gibt es Mitarbeiter- und Mutterschutz. Das ist gut und wichtig so. Aber mir sind Geschichten untergekommen, in denen Situationen ausgenutzt wurden. Und als Unternehmer sitzt man da zumeist am kürzeren Ast".
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