Kindergärten: in Villach sind 60 Prozent "Halbtags-Kinder"

Kärnten will das kinderfreundlichste Land Österreichs werden. Zurzeit hält sich der Bedarf an Ganztagesplätzen - regional - in Grenzen, das könnte sich jedoch mit der Kostenübernahme durch das Land ändern. | Foto: pixabay
  • Kärnten will das kinderfreundlichste Land Österreichs werden. Zurzeit hält sich der Bedarf an Ganztagesplätzen - regional - in Grenzen, das könnte sich jedoch mit der Kostenübernahme durch das Land ändern.
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BEZIRK VILLACH. Als Julia (Name geändert) an diesem Tag in den Kindergarten kommt, ist sie zwar nicht das einzige Kind, aber lediglich eines von fünf. Zwei werden im Kindergarten schlafen, der Rest wird nach dem Mittagessen geholt.
Julia besucht einen Kindergarten in einer eher ländlichen Region. In der Ganztagsbetreuung ist sie die Ausnahme. Und das nicht nur im Sommer. Eine Betreuung über 15 Uhr hinaus sei hier "eher selten", erklärt die Kindergartenleiterin. 

12 Stunden: in Kärnten wenig sinnvoll?

Der Kindergarten hat von 7 Uhr früh bis 16:30 geöffnet. Länger haben die Kindergärten der Stadt Villach geöffnet. Von 6:45 Uhr bis 17 Uhr, 10 Stunden, die maximale Auslastung derzeit in Kärnten. Zuwenig bei einem Zwölfstundentag, lautet die Kritik der SPÖ.

Villach: Rund 60 Prozent sind "Halbtags-Kinder"

Fakt ist, genutzt wird die Maximalbetreuung kaum. Mehr als jedes zweite Kind besucht den Kindergarten (Stadt Villach) nur Vormittags (57,5 Prozent), bis 14:30 Uhr sind es rund 20 Prozent, ganztags 22,6 Prozent.
Ein ähnliches Bild in Ferndorf, Bezirk Villach Land. Hier sind zwar mehr Kinder ganztags im Kindergarten gemeldet, tatsächlich bis 17 Uhr bleiben würden "ein bis drei Kinder", sagt Bgm. Josef Haller. 

Der Vergleich zu Wien

Im Vergleich besuchen in Wien 69 Prozent der Kinder unter sechs Jahren den städtischen Kindergarten ganztags, informiert Mediensprecherin Michaela Zlamal.
Aber: hier ist der städtische Kindergarten auch gratis, beziehungsweise es ist lediglich die Verpflegung zu bezahlen. Diese kommt auf 65, 35 Euro im Monat (auch für unter Dreijährige). Ein Ganztagesplatz in Villach kostet vergleichsweise 184,62 Euro ein Vorkindergartenplatz 280,98 Euro. 
In Wien hat der (städtische) Kindergarten bereits heute 12 Stunden geöffnet. 

Eltern sind zufrieden

Wünsche nach längeren Öffnungszeiten, gebe es in Villach übrigens - wie in Ferndorf - kaum. "Aus der letzten Zeit sind mir keine Anfragen der Eltern nach längeren Öffnungszeiten bekannt", sagt Haller. In Villach waren es bei 400 möglichen 10, informiert Wolfgang Kofler, Leiter der Pressestelle Stadt Villach und verweist auf eine Erhebung laut derer 97,5 Prozent der Eltern mit dem Angebot zufrieden sind.

Sommerbetreuung am Land: Angebot größer als Nachfrage? 

Und auch im traditionellen Brennpunkt Sommerbetreuung zeigt sich das Bild, für manchen, wohl überraschend. Während in Villach die Auslastung den Anfragen entspricht (derzeit seien 80 Kindergartenkinder und 20 Hortkinder untergebracht) - hier haben jedoch nur Kinder von berufstätigen Eltern, die nachweislich keinen Urlaub zugesprochen bekommen Anspruch auf einen Platz - gibt es andererorts sogar ein Überangebot an Plätzen. "Wir haben maximal 25 Plätze im Sommer zu vergeben. Da davon maximal 15 genutzt werden, ist der Bedarf ausreichend gedeckt", erklärt der Ferndorfer Bürgermeister.
Hier waren im Juli zwischen 12 und 15 Kinder pro Woche für den Kindergarten angemeldet. Im August waren es nur fünf bis maximal sieben. Geöffnet hat der Kindergarten in den Ferienwochen von 9. Juli bis 31. August von 7.00 bis 15.00 Uhr.

Am Plan: der "kostenlose" Kindergarten

 
Ab September soll das angekündigte "Pilotprojekt" anlaufen, 50 Prozent der durchschnittlichen Betreuungskosten (125 Euro für Kindergarten und 210 Euro für Vorkindergarten) sollen vom Land übernommen werden. In der Phase soll auch der Bedarf einer Ausweitung der Betreuungszeiten evaluiert werden.
Im Jahr 2019/2020 wäre dann die 100 prozentige Kostenübernahme spruchreif, ein Projekt, das dem Land 14 Millionen Euro kosten soll.
Die Förderung soll es für alle Null- bis Sechsjährigen geben, unabhängig davon, ob die Eltern berufstätig sind oder nicht. 

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