Mobbing-Vorwurf in Villacher Schule

Nur daheim geht es dem Star-Wars Fan halbwegs gut
3Bilder
  • Nur daheim geht es dem Star-Wars Fan halbwegs gut
  • hochgeladen von Alexandra Wrann

VILLACH (aw). Das Schuljahr geht dem Ende zu. Für viele Schüler beginnt damit die ersehnte Freizeit, Schluss mit Hausaufgaben und Prüfungen. Für den Villacher Lukas-John Ulbing ist es weit mehr. Für ihn ist es eine Pause von täglichen Schikanen. Der 13-Jährige wird in der Schule "gemobbt".

Krank wegen Mobbing 

Die letzten Monate verlässt Lukas-John sein Zimmer nur noch selten. Starke Bauchschmerzen quälen ihn, Kopfschmerzen, Selbstzweifel. Zur Schule, der NMS Auen, mag er schon lange nicht mehr.
Ein Attest der Ärzte liegt der Schule bereits vor. " (...) Bauchschmerzen aufgrund Mobbingsituation in der Schule" heißt es darin. "Als ob es ein Attest brauchen würde", sagt seine Mutter Bernadette und schüttelt den Kopf. "Die Lehrer, Schüler, Ärzte, sogar die Kija weiß Bescheid." Die Kija ist die Kinder und Jugendanwaltschaft. 

Meidet soziale Kontakte

Angefangen hätte es vor gut einem Jahr, erzählt Lukas-John schüchtern. Er spricht von zerrissenen Kleidungsstücken, Demütigungen, Beleidigungen. Der 13-Jährige wirkt zurückhaltend, möchte am liebsten in seinem Zimmer bleiben. Ablenkung findet er im Computer-Spiel. Sport hingegen sei nicht das "Richtige" für ihn. Zu oft habe man sich über seine Figur lustig gemacht, erklärt seine Mutter. "Dick und noch schlimmer" beschimpft.
Die Demütigungen aufgrund des Gewichts seien das eine, "aber er wird ja auch fertig gemacht, weil ich im Rollstuhl sitze", erzählt Ulbing, die im fortgeschrittenen Stadium an MS erkrankt ist. "Er hat doch nur mich, wie soll er das denn verkraften?" 

Familiäre Situation

Ulbings Vater starb, als er sechs Wochen alt war. Bei seiner Mutter wurde Jahre später "Multiple Sklerose" diagnostiziert, der Krankheitsverlauf ist aggressiv. "Ich bin im Endstadium", sagt Ulbing und lässt ihren Blick schweifen. "Ich kann damit umgehen, aber wie soll man das von einem 13-Jährigen verlangen?", fragt sie und sagt: "Und dann dafür fertig gemacht werden, das hat keiner verdient ..."

Probleme sind andere

Die Schule sieht den Sachverhalt anders. Die familiäre Situation des Schülers sei "schwierig", man habe seitens des Lehrkörpers "alle Hebel in Bewegung gesetzt, hier zu helfen und unterstützend zur Seite zu stehen", sagt Schuldirektor Michael Heber. Neben einem Betreuer vom Jugendamt stünde dem Jugendlichen geschultes Lehrpersonal zur Seite, so Heber. "Helfer-Konferenzen" seien laut dem Direktor abgehalten worden. "Die Frage ist ja auch, wo Mobbing beginnt und was noch zu einer Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen zählt", sagt Heber und betont: "Wir nehmen Mobbing sehr ernst. Das ist nichts, was unter den Teppich gekehrt wird." Auch die Kija, so Heber, hätte keine weiteren Schritte unternommen, "auch weil es in diesem Fall nicht um Mobbing geht". Von einem Schulwechsel halte er "wenig", "ich glaube nicht, dass Lukas-John einen ähnlich großen Zusammenhalt in der Klasse woanders erleben würde."

Seiten verhärtet

Eine Aussage, die Ulbing den Kopf schütteln lässt. "Das stimmt doch nicht. Ich habe sogar wörtlich zu hören bekommen, dass ein Kind eine gesunde Mutter bräuchte."

Wie geht es weiter?

Wie es weitergeht, ist unklar. Ein Schulwechsel wird von beiden Seiten abgelehnt. Lukas-John freut sich jetzt erst einmal auf den Sommer. Auch wenn seine Noten, sagt er, keine große Pause zulassen würden. 

Anzeige
Ab sofort können alle möglichen Osterspezialitäten wie Reindlinge, Hefezöpfe oder Pinzen in der Cafe-Konditorei  im Warmbaderhof vorbestellt werden.   | Foto: ThermenResort Warmbad- Villach

Ostern in Warmbad 2024
Osterspezialitäten aus der Cafe Konditorei des Hotel Warmbaderhof

In der preisgekrönten Cafe-Konditorei in Warmbad werden traditionell, unter der Führung von Chef-Pâtissière Michaela Neumayr und Pâtissier Stefan Heiser, nach alter Backkunst hergestellte Osterspezialitäten angeboten. WARMBAD-VILLACH. Kärntner Reindlinge, Osterpinzen, Osterzöpfe, Marzipanfiguren oder handgegossene Schokolade-Ostereier mit Trüffel verführen regelrecht den Gaumen. Es gibt aber auch immer was Neues, wie lustige Osterfiguren oder Oster-Marzipanfiguren, um die Gäste nach allen...

Anzeige
Die Wanderausstellung "HALT KEINE GEWALT" eröffnete am 11. März im Elisabethinen Krankenhaus in Klagenfurt. | Foto: Pro Senectute
2

Gewalt an Älteren
Die Wanderausstellung "HALT KEINE GEWALT" hat seine Pforten geöffnet

Die Wanderausstellung zum Thema Gewalt an älteren Menschen wird am 12.03.2024 im Krankenhaus der Elisabethinen und am 26.03.2024 im KABEG Klinikum in Klagenfurt eröffnet.  KLAGENFURT. Die Wanderausstellung lädt mit neun verschiedenen Stationen zum Sehen, Tasten, Anhören, Nachdenken und Aktiv-werden ein. Sie zeigt einerseits die vielen Facetten von Gewalt und die Folgen für die Opfer auf, andererseits zeigt sie Auswege aus der Gewalt auf und informiert über Ansprechstellen und...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.