Hotelier-Familie am Weissensee rettet halbverhungerte Füchse
Ein schwächliches Jungtier stand plötzlich auf der Gästeterrasse des Appartement-Hotels Ronacherfels. Die Hausherren zögerten nicht zu helfen. Und erlebten eine Überraschung!
WEISSENSEE (kofi). Dass Gäste zu einem Hotelbetrieb kommen, ist im Idealfall keine Seltenheit. Und dennoch, dieser Gast hat Stefan Lilg und das restliche Team der Appartement-Anlage "Ronacherfels" am Weißensee dann doch überrascht: ein Fuchs!
Schwächliches Jungtier
"Plötzlich war er da", erinnert sich Lilg: "Und er war in einem erbärmlichen Zustand, halb verhungert." Offensichtlich gab es keine Mutter mehr, der Kleine war auf sich alleine gestellt. Ein Frankfurter-Würstel habe er dem Jungtier hingeworfen, erinnert sich der Hotelier, damit das Tier wieder ein wenig zu Kräften komme.
Füchse als Stammgäste
Sieben Wochen sind seit jener Begegnung vergangen. Und der Fuchs ist gekommen, um zu bleiben. Täglich schaut er zum Essen vorbei. Was potenziell problematisch hätte sein können. "Zur besten Zeit am Nachmittag ein wilder Fuchs auf der vollen Gästeterrasse. Das hätte Ärger geben können", sagt Lilg: "Aber zum Glück haben alle Gäste Verständnis für die Ausnahmesituation gezeigt."
Was beim Kostgänger nach einigen Tagen auffiel: Manchmal schien das Tier massive Probleme mit den Ohren zu haben, versuchte sich dauernd zu kratzen, dann wieder nicht.
Geschwisterpaar
Es dauerte eine Zeit, bis Lilg das Rätsel löste: Es handelt sich nicht um ein, sondern um zwei Füchse, wohl um ein Geschwisterpaar! Nach Rücksprache mit einem Tierarzt mischte er einige Antibiotika ins Fressen – und die Ohrenschmerzen verschwanden. Im Unterschied zu den Füchsen: Die kommen immer noch jeden Tag auf eine Abendjause vorbei. "Es ist toll zu sehen, wie es mit den Füchsen körperlich aufwärts geht", freut sich Lilg. Selbst die sechs Katzen des Hauses haben mit den Neuen längst Freundschaft geschlossen.
Artgerechte Ernährung
Die beiden Tiere haben indes auch Namen erhalten: Rudi 1 und Rudi 2 – der Einfachheit halber, denn zu unterscheiden sind sie kaum. Und längst gibt es für sie artgerechte Ernährung: Fische statt Frankfurter.
Eigentlich rechnet Lilg jeden Tag damit, dass die Kostgänger ihren Kontakt zu den Menschen abbrechen und alleine in der Wildnis zurecht kommen. "Das wäre die Idealversion", sagt Lilg.
Dass den Tieren im Ronacherfels Hilfe bekommen haben, ist für Lilg normal: "Wer in Not ist, dem muss geholfen werden. Egal, wie viele Haxen jemand hat."
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