Wegen Hitze: Hütten müssen mehr Wasser zuführen
Große Hitze und unergiebige Regenfälle. Die Hütten am Dobratsch müssen derzeit vermehrt Wasser zuführen.
VILLACH, DOBRATSCH (aw). Die Hitze hinterlässt ihre Spuren. Auch im 17.000 Liter Wasser fassenden Hochbehälter beim Hundsmarhof am Dobratsch. Denn der ist fast leer.
"Die Schüttung ist praktisch Null", erklärt Hüttenwirt Rudolf Steinwender. Das Wasser des Dobratsch rinnt durch das Kalkgestein rasch ab. Die Behälter in Villach obere Fellach hätten kein Problem, bei den Hütten die höher oben liegen, sehe, so Steinwender, die Situation anders aus. Zum wiederholten Mal musste er am Sonntag das Wasser zuführen lassen. Eine ungewöhnliche Belastung für den Wirten. In acht Jahren war das zuvor fünf Mal der Fall, zweimal davon im Winter. Heuer sei die Situation besonders schlimm, sagt Steinwender. Die letzte Fuhr brachte die Feuerwehr.
Betrifft den ganzen Dobratsch
Dasselbe Bild weiter oben am Dobratsch. Am Rostrattenstüberl auf 1.733 Meter. "So schlimm wie heuer war es überhaupt noch nie", sagt Wirtin Andrea Riedel. Zwei- bis dreimal pro Woche müsse sie Wasser zuliefern lassen. "Normalerweise komme ich mit zwei Fuhren monatlich durch."
Die Wasserknappheit betreffe derzeit den ganzen Dobratsch, erzählt die Wirtin. "Diese sintflutartigen Regengüsse bringen uns ja nichts. Es ist so trocken wie selten", seufzt sie.
Leitungen "nicht sinnvoll"
Wasserleitungen zu den Hütten gibt es nicht. Diese hätten zum Teil aber eigene Quellen, erklärt Villachs Wasserreferentin Katharina Spanring. Leitungen zu errichten wäre nicht weiter sinnvoll, sagt sie und erklärt: "Durch die weitere Strecke würde das Wasser stehen und es könnten sich Bakterien bilden."
Das Wasser würde auch sonst zugeführt werden, erklärt Robert Heuberger, Geschäftsführer vom Naturpark Dobratsch, er ist sich keiner Wasserknappheit bewusst. "Der Verbrauch hängt vom Betrieb ab, ist mehr los, wird natürlich mehr Wasser gebraucht." Eine Knappheit gab es seines Wissens nach zuletzt während der extremen Kälteperiode, "damals war das Gipfelhaus betroffen, das legte sich dann aber mit der Schneeschmelze."
Erhebliche Zusatzkosten
Zu einer Knappheit komme es nicht, solange man sich um die zeitgerechten Anlieferungen kümmere, erklären die Wirte. "Und wehe man vergisst das, dann steht der ganze Betrieb still", weiß Riedel. Dass die sensiblen Trinkwassertransporte, sie müssen mit Lebensmitteltransportern angeliefert werden, keine unerheblichen Zusatzkosten bedeuten würden, versteht aber längst nicht jeder. "Wenn wir dann zehn Cent mehr für das Holunderwasser verlangen müssen, sind die Gäste natürlich nicht immer glücklich." Eine Leitung würde wohl helfen, meint Riedel, "aber das würde ja keiner bezahlen." Andererseits, Riedel hält inne und sagt dann, "hat es auch etwas "Gutes". Wasser verschwenden, das kommt bei uns gar nicht in Frage."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.