Planken statt Mauern: Deutsches Know-how für Villacher Hochwasserschutz
Pläne für Neugestaltung des Uferbereichs im Innenstadtbereich stoßen auf Kritik. Doch SPÖ gibt Entwarnung: es gebe gute Vorbilder.
VILLACH (kofi). Seit die WOCHE im März die Diskussion angefacht hat, warum Villach die Drau nicht stärker in sein Stadtleben einbindet, hat sich viel getan: zahlreiche Leserbriefe sind in der Redaktion eingegangen, die ÖVP brachte ihre Idee der "Drauriviera" erneut aufs Tapet – und: Auch die SPÖ hat erstmals ihre Pläne zur Vitalisierung des Drauufers präsentiert. Ab Herbst soll der Bereich von der Innenstadt-Draubrücke bis zum Burgplatz umgebaut werden. Gesamtkosten: rund zwei Millionen Euro. Umstrittenster Punkt der Pläne: Die Hochwasserschutzmauer entlang der Draulände soll niedriger werden, damit der Blick auf den Fluss besser möglich ist. "Zu gefährlich", schlagen Bürger Alarm.
Deutsche Erfahrungen
Stadtrat Andreas Sucher gibt aber Entwarnung: Es existierten längst sichere Alternativen zu Mauern. Zuletzt habe man sich in Deutschland Know-How geholt – in der Stadt Regensburg, wo man seit Jahren mit mobilen Schutzplanken arbeitet. "Wir setzen Konstruktionen aus Stahl, Leichtmetall, Kunststoff oder Gummi ein, je nach Anforderung", sagt Christian Wiesinger, der in Regensburg für Hochwasserschutz zuständig ist.
Genug Zeit für Ernstfall
Die Planken lagern im städtischen Wirtschaftshof und sind rasch montiert: "60 Mitarbeiter schaffen eine Strecke von 1.400 Laufmetern in 12 Stunden." Genug Zeit für den Ernstfall, sagt Sucher: "Ein Jahrhunderthochwasser kommt ja nicht binnen fünf Minuten."
Derzeit lässt er überprüfen, ob das Regensburger Schutz-Modell auf Villach übertragbar wäre und wie hoch die Kosten sind.
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