"Bürgermeisterin steht nicht auf meinem Karriereplan"

Der ruhende Pol in der Villacher Stadtregierung: Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser ist seit 1997 dabei | Foto: Augstein
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VILLACH (kofi). Eigentlich wäre es ein nettes Jubiläum. Doch Gerda Sandriesser stellt sich nicht gerne in den Mittelpunkt. Seit genau 20 Jahren ist die Vizebürgermeisterin in der Villacher Stadtpolitik mit einem SPÖ-Mandat vertreten – von der Gemeinderätin bis zur Vizebürgermeisterin. Nun folgt sie auch Richard Pfeiler als Obfrau des Villacher Kirchtagsvereines.

Von Manzenreiter entdeckt

Doch wer ist Gerda Sandriesser eigentlich? Die 57-Jährige wurde von Helmut Manzenreiter für die Politik entdeckt. Ihr freundliches Wesen in Kombination mit der angenehm tiefen Stimme habe ihn auf die damalige Leiterin der Pflegeschule in Villach aufmerksam gemacht, hört man. "Und da ich aus einem Elternhaus stamme, in dem immer politisiert wurde, habe ich gerne zugesagt", erinnert sich Sandriesser. In die Stadtregierung rutschte sie nach dem Abgang von Monika Kircher-(damals noch Kohl).

Soziale Kompetenz

Der Bereich "Soziales" war von Anfang an Kern ihrer Arbeit. Sandriesser bringt für diese Arbeit mehr Erfahrung mit als alle anderen Mitglieder der aktuellen Stadtregierung für ihre Jobs. Neben der Arbeit in der Pflegeschule hat sie auch berufsbegleitend ein einschlägiges Studium absolviert. "Das war eine harte Zeit", sagt sie, die sich selbst als diszipliniert beschreibt: "Zum Glück war mein Mann verständnisvoll."

Beliebtheitswerte

Durchgehend 17 Jahre als Stadträtin – damit ist Sandriesser die Erfahrenste in der Stadtregierung. Parteiinterne Umfragen attestieren ihr höchste Beliebtheitswerte in der Bevölkerung, bei Wahlen hat sie stets – nach dem Bürgermeister – die meisten Vorzugsstimmen. "Obwohl ich noch nie einen Vorzugsstimmenwahlkampf geführt habe", sagt sie. Dass man immer wieder hört, Sandriesser wäre eine exzellente Bürgermeisterin, quittiert sie mit einem Lächeln: "Das steht nicht auf meinem Karriereplan."

Pensionsberechtigt

Die 57-Jährige wäre bei der Gemeinderatswahl 2021 pensionsberechtigt. Doch ans Aufhören denkt sie nicht: "Warum sollte ich? Ich liebe meine Arbeit." Dass sie im Sozialreferat viel mit Armut und Krisenfällen zu tun hat, relativiert sie: "Ich war fünf Jahre lang Krankenschwester in der Intensivstation. Da lernt man mit Ausnahmesituationen zurechtzukommen."
Ihre geradezu auffällige Absenz im tagespolitischen Hickhack erklärt sie damit, dass sie "eben anders" sei: "Ich wurde von der Bevölkerung zum Arbeiten gewählt. Das tue ich."

Gelassenheit als Wunsch

Was sich in all den Jahren geändert habe? Die Menschen seien mündiger geworden, sie wüssten über Abläufe in der Politik und im Magistrat besser Bescheid als früher. Das sei erfreulich. Weniger erfreulich sei die grassierende permanente Aufregung. "Heute hat jeder zu allem eine Meinung. Auch ohne Fakten", sagt sie. Würde man sie nach einem Rat fragen, würde sie den Menschen nur eines empfehlen: "Eine Spur gelassener zu sein."

ZUR PERSON

Gerda Sandriesser, geb. 1959, verheiratet mit Unternehmer Peter Sandriesser. Schloss 1978 Schule für Gesundheits- und Krankenpflege und dann Studium der Pädagogik und Bildungswissenschaftlichen Psychologie ab.

Nach ihrer Arbeit als Intensiv-Krankenschwester im LKH Villach war sie als Lehrerin bzw. Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Villach tätig. 1997 zog sie in den Gemeinderat ein. Seit 2000 im Stadtsenat. Sandriesser führt seit 2015 das Amt der Zweiten Vizebürgermeisterin mit den Referaten Soziales, Frauen, Kinder- und Jugendhilfe, Migrations- und Integrationsangelegenheiten, Schule.

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